Landesärztekammer fordert vollständiges Rauchverbot

Pressemitteilung

"Lockerung des Nichtraucherschutzes ist unverantwortlich"

Anlässlich des Welt-Nichtrauchertages fordert die Landesärztekammer Hessen erneut ein vollständiges Rauchverbot in öffentlichen Räumen und Gaststätten. Rauchen ist eine tödliche Suchterkrankung, an deren direkten Folgen in Deutschland jährlich etwa 140.000 Menschen sterben. Hinzu kommen rund 3.300 Todesopfer durch Passivrauchen. "Erschreckende Zahlen, die durch konsequente Vorbeugung vermeidbar wären. Diese Vorbeugung muss bereits bei Kindern und Jugendlichen beginnen", erklärt Martin Leimbeck, Vizepräsident der hessischen Ärztekammer. Seit der Einführung von Nichtraucherschutzgesetzen in den Bundesländern sei die Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen erfreulicherweise zurückgegangen - bei männlichen 12-17-Jährigen von 27,2 % (2001) auf 14,7 % (2008) und weiblichen 12-17-Jährigen von 27,9 % (2001) auf 16,2 % (2008). "Es ist daher unverantwortlich, wenn diese Entwicklung durch eine Lockerung des Nichtraucherschutzgesetzes wie in Hessen wieder gestoppt wird", so Leimbeck weiter.

"Ein gesetzliches Rauchverbot für alle öffentlichen Gebäude und Einrichtungen mit Publikumsverkehr schränkt die Möglichkeiten des 'Nikotingenusses' ein, und hat darüber hinaus Signalwirkung", unterstreicht der Vizepräsident der Landesärztekammer. "Wenn nicht mehr geraucht werden darf, ist Rauchen bald 'out' ". Diese Wirkung gelte in besonderem Maße auch für das elterliche Vorbild. "In der Nähe von Kindern und Jugendlichen sollten Eltern gänzlich auf das Rauchen verzichten", appelliert Leimbeck: "Kinder sind am anfälligsten für die fatalen Wirkungen des Rauchens und können sich selbst am wenigsten schützen." Je früher sie mit dem Rauchen beginnen würden, desto früher setze die Abhängigkeit ein. Und das bereits im Mutterleib. "Auch hier gilt, wie bei vielen anderen Krankheiten: Besser vorbeugen als heilen!", ergänzt Leimbeck. Denn Nikotinentwöhnung sei äußerst schwierig und von dem gesetzlichen Krankenversicherungssystem kaum mehr zu finanzieren!

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