Diskriminierung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit können insbesondere im Kontext der medizinischen Versorgung gravierende und für Betroffene mitunter verheerende Wirkung entfalten. Diese wird in Deutschland erst seit wenigen Jahren systematisch erfasst und wissenschaftlich untersucht. Gleichzeitig genießen das deutsche Gesundheitssystem und der Umgang mit Menschenrechten in der Bundesrepublik weltweit einen ausgezeichneten Ruf.
Das komplexe Thema soll aus verschiedenen Blickwinkeln
beleuchtet werden:
Medizinische Fachkompetenz in einer
vielfältigen Gesellschaft – rassismuskritische Maßnahmen der American Medical
Association (AMA) in den USA
Welches medizinische Wissen muss generiert
und/oder sich angeeignet werden, um Menschen unterschiedlicher Herkunft lege
artis medizinisch zu versorgen? In den USA werden Krankheitsfolgen durch
rassistische Vorurteile bereits seit Längerem gezielt untersucht. Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen und die ergriffenen Maßnahmen am Beispiel
kardiovaskulärer Erkrankungen werden dargestellt.
Dr. med. Christoph Kadel,
Internist und Kardiologe, Frankfurt
Welche Erwartungen haben Frauen afrikanischer
Herkunft an unser medizinisches Versorgungssystem und wie erleben sie die
Realität?
Erfahrungsbericht aus der Arbeit einer in Selbsthilfe
organisierten Beratungsstelle für afrikanische Frauen.
(Virginia
Wangare-Greiner, Vorsitzende Maisha e.V., Frankfurt, angefragt)
Wie erleben internationale Pflegefachpersonen
ihren beruflichen Einstieg in Deutschland?
Dieser Vortrag beleuchtet die
Ergebnisse einer aktuellen Studie von Grace Lugert-Jose zu Herausforderungen
wie sprachlichen Barrieren, Diskriminierungserfahrungen und Schwierigkeiten im
Arbeitsalltag.
Mit praxisnahen Beispielen und konkreten
Handlungsempfehlungen zeigt der Vortrag, wie Teams – insbesondere Ärztinnen und
Ärzte – durch diversitätssensible Zusammenarbeit und klare Kommunikation die
Integration internationaler Pflegekräfte erfolgreich gestalten können. Dabei
wird deutlich, wie dies nicht nur die Zufriedenheit der Fachkräfte, sondern
auch die Teamarbeit, Patientensicherheit und Versorgungsqualität stärkt.
Der Vortrag bietet praktische Impulse, um ein
vielfältiges und inklusives Arbeitsumfeld im Klinikalltag zu schaffen.
Grace Lugert- Jose, Wirtschaftspsychologin
und Spezialistin für die Integration internationaler Fachkräfte
Best Practice Beispiel: Vorstellung des
bundesweiten Projektes „Empowerment für Diversität“
mit 7 Kliniken, die
durch diversitätsorientierte Organisationsentwicklung diskriminierende
Strukturen in der Gesundheitsversorgung abbauen, und mit 10
Bildungsinstitutionen und Einrichtungen (darunter Gesundheitsamt Frankfurt)
daran arbeiten, Kompetenzen im Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt in die
Aus-, Fort- und Weiterbildung von Gesundheitsberufen zu bringen.
Dr. phil. Ute
Siebert, eine der Initiatorinnen und Mitarbeiterinnen des Projektes