Gängelung von Ärzten durch unsinnige Vorschriften ist ein Irrweg
Von Knoblauch zu Hatzbach kritisiert jüngsten Vorschlag zum Thema Wartezeiten
"Beim regelmäßigen Ärzte -'Bashing' wird gerne die angebliche Diskrepanz der Wartezeiten zwischen Patienten der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung ins Feld geführt. Der jüngste Vorschlag, eine maximale Wartefrist auf einen Arzttermin als Voraussetzung zur Zulassung zum Kassenarzt zu vereinbaren, ist eine völlige Schnapsidee", kritisiert Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen, scharf.
"In der öffentlichen Diskussion ist längst deutlich geworden, dass wir schon heute zu wenig Ärztinnen und Ärzte für die Versorgung einer alternden Gesellschaft haben", macht von Knoblauch zu Hatzbach deutlich. Zugleich werde bemängelt, dass zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten zur Verfügung stehe. „Angesichts dieser Situation wäre eine weitere Gängelung der Ärzte durch unsinnige Vorschriften der reine Irrweg, aus dem viele Kolleginnen und Kollegen die Flucht in privatärztliche Tätigkeiten suchen könnten", warnt von Knoblauch zu Hatzbach.
Auf welch dünnem Eis sich die Vorwürfe bewegen, zeigt eine im Juli vorgestellte Erhebung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Danach empfinden die Deutschen die Wartezeit auf einen Termin, sofern diese nicht mehrere Wochen beträgt, nur selten als störend. Längere Wartezeiten sind, so das Fazit, tendenziell auf Termine bei einem spezialisierten Facharzt zurückzuführen. Fast die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger kann sofort zum Arzt – ohne Wartezeit. "In kaum einem anderen Land ist ein so schneller, unkomplizierter Zugang zur allgemein- und fachärztlichen Behandlung möglich wie hier in Deutschland", unterstreicht der Präsident der hessischen Ärztekammer.
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