Humane Papillomviren sind weit verbreitet und stellen ein erhebliches gesundheitliches Risiko für Frauen und Männer dar. HPV-Infektionen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen und sind für schwerwiegende Erkrankungen verantwortlich, darunter das Zervixkarzinom sowie andere HPV-assoziierte Karzinome, wie z.B. der Vagina, Vulva bzw. des Penis sowie des Anus und Oropharynx. Laut Informationen des Robert Koch-Instituts erkranken in Deutschland jährlich über 9.000 Menschen an Krebs ausgelöst durch HPV. Diese könnten nachhaltig verhindert werden.
Die effektivste Maßnahme gegen HPV-Infektionen ist die Schutzimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Standardimpfung für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Eine verpasste Immunisierung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. HPV-Impfstoffe schützen zu fast 100% vor einer Infektion mit in den Impfstoffen enthaltenen HPV-Typen. Aktuell sind in Deutschland zwei Impfstoffe verfügbar.
Neben der HPV-Impfung gibt es zusätzliche präventive Maßnahmen, die dazu beitragen können, das Risiko von HPV-assoziierten Krebserkrankungen zu minimieren. Dazu gehören regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsmethoden.
Einige Länder, wie z.B. Großbritannien und Schweden, in denen HPV-Impfprogramme früh begonnen wurden, verzeichnen – im Vergleich zu anderen Ländern – heute hohe HPV-Impfquoten von z.B. über 80% bei Mädchen. Hier konnte bereits ein positiver Effekt auf die Krankheitslast durch HPV wissenschaftlich belegt werden. Dies zeigt wie wichtig eine hohe HPV-Durchimpfungsrate in der Bevölkerung ist.
Impfquote sollte gesteigert werden
In Deutschland lag die durchschnittliche Impfquote bei 15-jährigen Mädchen im Jahr 2023 für eine vollständige Impfserie bei knapp 55 Prozent, bei 15-jährigen Jungen bei 34 Prozent. Auch in Hessen liegt die Quote weiterhin auf einem ausbaufähigen Niveau (knapp 52 Prozent bei 15-jährigen Mädchen und knapp 31 Prozent bei 15-jährigen Jungen). Es bleibt daher dringend notwendig, den Impfschutz insbesondere in der Altersgruppe der 9– bis 14-Jährigen zu steigern, um das WHO-Ziel einer Impfquote von mindestens 90% bis 2030 zu erreichen und Kinder- und Jugendliche vor schweren Erkrankungen zu schützen.
Der jährliche HPV-Awareness-Tag am 4. März dient dazu, das Bewusstsein für Humane Papillomviren (HPV) und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit zu schärfen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit über präventive Maßnahmen aufzuklären und die Bedeutung von Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen hervorzuheben.
Das Engagement aller impfrelevanten Akteure, insbesondere der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, ist von entscheidender Bedeutung für die Steigerung der HPV-Impfquoten sowie der Gesundheitsprävention in Hessen.
Das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege setzt sich im Rahmen seiner Integrierten Landesimpfstrategie für eine nachhaltige Erhöhung der Impfquoten aller von der STIKO empfohlenen Impfungen in Hessen ein. Dies schließt die HPV-Impfung mit ein.
Die hessische Gesundheitsministerin Diana Stolz betont: „Mit der frühzeitigen Impfung gegen HPV kann die Gesundheit von Mädchen und Jungen geschützt und eine gefährliche Krebserkrankung nachhaltig verhindert werden.“
Dr. med. Matthias Trost, Abteilung Gesundheit, Referat Infektionsschutz, Medizinische Gefahrenabwehr, Hessisches Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege