Wer bestimmt die Kultur in unserer Gesellschaft?
Bad Nauheimer Gespräch der Landesärztekammer Hessen mit Wolfgang R. Assmann (Geschäftsführender Vorstand der Herbert-Quandt-Stiftung), Dr. Volker Rattemeyer (Direktor des Landesmuseums Wiesbaden), Dr. Elisabeth Schweeger (Intendantin schauspielfrankfurt), Dr. Lutz Vogel (Geschäftsbereich Kultur der Landeshauptstadt Dresden) am 25. September in der F.A.Z.
"Wir alle!": So beantwortete Wolfgang R. Assmann die Themenfrage "Wer bestimmt die Kultur in unserer Gesellschaft" des jüngsten Bad Nauheimer Gesprächs der Landesärztekammer Hessen in Frankfurt. In einer freiheitlich demokratischen Gesellschaftsordnung gebe es niemanden, der - weil er ein Amt habe, einen Beruf ausübe oder weil er dazu ausgebildet oder künstlerisch begabt sei - bestimmen dürfe, was Kultur sei und was nicht. Assmann, ehemaliger Oberbürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Bad Homburg, seit 1998 geschäftsführender Vorstand der Herbert Quandt-Stiftung, war einer von vier Podiumsgästen, die unter der Moderation von Dr. Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, am 25. September 2002 im Konferenzraum der F.A.Z. diskutierten.
Aus Dresden war Dr. Lutz Vogel, erster Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt, zu dem Gespräch an den Main gereist. Anstelle von Marlies Mosiek-Urbahn (Hertie-Stiftung ) und Prof. Tobias Richter (Deutsche Oper am Rhein), die beide kurzfristig abgesagt hatten, nahmen die Intendantin des Frankfurter Schauspiels, Dr. Elisabeth Schweeger, und Dr. Volker Rattemeyer, Direktor des Landesmuseums Wiesbaden, an der lebhaften und spannenden Diskussion teil. Diese offenbarte nicht nur unterschiedliche Ansichten über Quoten und künstlerische Angebote, sondern spiegelte vor allem auch den Leidensdruck der kulturellen Institutionen, der Medien und der Kulturschaffenden in Zeiten knapper Kassen. Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, daß es in der heutigen Gesellschaft keinen breiten Konsens mehr darüber gibt, was Kultur bzw. Kunst ist.
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