Wer Alkohol unterschätzt, lebt gefährlich
Die Landesärztekammer Hessen beteiligt sich an der Aktionswoche "Alkohol? Kenn dein Limit"
"Wer Alkohol unterschätzt, lebt gefährlich. Das gilt für Erwachsene, vor allem aber auch für Jugendliche, die sich oft nicht über die Folgen unkontrollierten Alkoholkonsums im Klaren sind", erklärt der Präsident der Landesärztekammer Hessen, Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, anlässlich der in Hessen von dem Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit und der Landesstelle für Suchtfragen (HLS) koordinierten Aktionswoche "Alkohol? Kenn dein Limit" mit zahlreichen Veranstaltungen.
Die Landesärztekammer beteiligt sich mit Alkohol-Aufklärungsaktionen an hessischen Schulen.
Bier zur Entspannung nach der Arbeit, Wein als Genussmittel zum Abendessen und Hochprozentiges zum Abschluss des Tages: "Da Alkohol heute in allen Schichten "gesellschaftsfähig" ist, darf es nicht verwundern, dass junge Menschen immer früher zu alkoholischen Getränken greifen", sagte von Knoblauch. Dabei sollte Alkohol als Zellgift für Kinder und Jungendliche eigentlich tabu sein. Vor allem in höheren Mengen. "Doch das Gegenteil ist der Fall", so von Knoblauch weiter. "Wenn Teenager ihre Grenzen nicht kennen, enden Partys oder Volksfestbesuche häufig im sogenannten Koma-Saufen. Verbote und der berühmte "erhobene Zeigefinger" machen zur Vorbeugung wenig Sinn. Deshalb ist es wichtig, Jugendliche über einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zu informieren."
Die Aktionen, mit denen die Landesärztekammer u.a. in der Martin-Luther Schule, Kreis Bergstraße in Rimbach am 30.06. an der Aktionswoche mitwirkt, sind Teil des langfristig angelegten "Hackedicht? - Besser geht's dir ohne!" - Projekts der Kammer, das im Herbst 2007 startete, vom Hessischen Kultusministerium und dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit ideell unterstützt wird und sich an Jugendliche ab 11 Jahren richtet. Im Rahmen des Projekts vermittelt die Landesärztekammer Ärztinnen und Ärzte als Experten an hessische Schulen. Dort klären sie im Unterricht, auf Elternabenden oder auf Gesundheitstagen über die Risiken des Alkoholkonsums auf und weisen auf Hilfsangebote hin. Die Resonanz ist groß: Bisher konnten an 42 hessischen Schulen Veranstaltungen (meist für mehrere Klassen, teilweise auch für ganze Jahrgangsstufen) durchgeführt und rund 3.700 Schülerinnen und Schüler erreicht werden. "Zur Weiterführung des erfolgreichen Projektes sind wir allerdings auf die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren angewiesen", betonte von Knoblauch.
Weitere Informationen über "Hackedicht - Besser geht's dir ohne!" finden Sie hier und unter Tel. 069 97672-188 oder -340.