Vielversprechender Auftakt des Mentoring-Projekts Ärztinnen - Im Tandem zum Erfolg
Im Fortbildungszentrum der Landesärztekammer in Bad Nauheim fand am 19. März die Auftaktveranstaltung des Mentoring Projekts für Ärztinnen statt.
Ärztinnen aus 8 Kliniken in Hessen waren mit dem Ziel gekommen, Näheres über das Mentoring Projekt zu erfahren und erste Kontakte zu knüpfen.
Um die berufliche Entwicklung von Frauen im Arztberuf zu fördern, haben Hessisches Sozialministerium und Landesärztekammer Hessen das auf die Anregung der Frauenbeauftragten für den ärztlichen Bereich am Klinikum Darmstadt, Oberärztin Dr. med. Carola Franke-Lompa zurückgehende Projekt gemeinsam ins Leben gerufen. Dritter Kooperationspartner ist das Mentorinnen Netzwerk für Frauen in Naturwissenschaft und Technik.
Zielgruppe des Projekts sind junge Ärztinnen in Hessen, die sich in der Weiterbildung zur Fachärztin befinden sowie Ärztinnen im Praktikum und Wiedereinsteigerinnen. Sie werden zeitweilig von älteren, erfahrenen und erfolgreichen Kolleginnen unterstützt. Das Motto des Projekts heißt: Im Tandem zum Erfolg. Daß die Landesärztekammer sich schon seit Jahren um die Förderung von Ärztinnen bemüht, unterstrich ihr Hauptgeschäftsführer, Dr. med. Michael Popović, und wies darauf hin, daß die Landesärztekammer Hessen als erste Länderkammer bereits seit 1997 die Anerkennung der Ausbildung in Teilzeit ermögliche. Allerdings gebe es an Kliniken bisher zu wenig solcher Teilzeitarbeitsplätze. Popović machte darauf aufmerksam, daß ab 1.04.2003 bei der Landesärztekammer Hessen eine Stelle zur Koordination des Projekts eingerichtet werde.
Arno Goßmann, Referatsleiter im Hessischen Sozialministerium, der die Grüße der Ministerin, Silke Lautenschläger, überbrachte, erklärte, daß sich ein grundsätzlicher Mangel an Nachwuchskräften abzeichne. Das Verhältnis der Geschlechter "auf dem Weg nach oben" werde dabei immer ungleicher. So sei das Mentoring Projekt nicht nur eine Maßnahme gegen Defizite, sondern könne als "winning game" bezeichnet werden.
Dr. Birgit Drexler-Gormann, Vorsitzende des Ausschusses "Referat Ärztinnen der Landesärztekammer Hessen", hob die deutliche Benachteiligung von Ärztinnen bei der Karriereplanung hervor. So sei sicher, daß eine Ärztin, die sich nach abgeschlossener Facharzt-Weiterbildung für Kinder entscheide, nicht erwarten könne, noch Karriere zu machen. Ganz anders die jungen Väter: 80% fühlten sich durch die Existenz eines Kindes in keiner Weise beruflich oder sonst wie eingeschränkt.
Auch angesichts des geringen Anteils von Chefärztinnen werde ersichtlich, welche Bedeutung Mentoring für den Berufsweg junger Ärztinnen haben könne. Entscheidend dafür sei, diese zu unterstützen und zu motivieren, auch leitende Positionen anzustreben. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts werde auf der Gestaltung des Klinikalltags vom AiP bis zur Facharzt-Prüfung liegen. Sie hoffe und gehe davon aus, daß Mentoring für Ärztinnen traditionelle Strukturen im Krankenhaus positiv verändern und den Arbeitsplatz Krankenhaus für junge Ärztinnen - aber auch für junge Ärzte - attraktiver machen werde.
Ansprechpartnerin bei der Landesärztekammer Hessen ab 1.04.2003 :
Dr. Susanne Köhler
Sprechzeit: Mi 13:30 bis 15:00 Uhr unter Tel. 069 / 97672-0