Trotz Freude über 30.000stes Kammermitglied: Zahl der berufstätigen Ärzte in Hessen schrumpft

Pressemitteilung

Unverhoffte Ehrung für die 29-jährige Assistenzärztin Claire Kim aus Frankfurt: Anstelle des üblichen Glückwunschschreibens zur Aufnahme in die Landesärztekammer Hessen erhielt sie die Einladung zu der Präsidiumssitzung der Landesärztekammer Hessen. Kammerpräsidentin Dr. med. Ursula Stüwe begrüßte die junge Ärztin am 16. April als 30.000stes Mitglied der Landesärztekammer und überreichte ihr als Willkommensgeschenk eine einjährige Mitgliedschaft in der Akademie der LÄKH.

"Sie haben einen wunderbaren Beruf in einer schwierigen Zeit gewählt", sagte Stüwe und wünschte Kim genügend Energie und Idealismus, um trotz ungünstiger beruflicher Rahmenbedingungen die Freude an der ärztlichen Tätigkeit nicht zu verlieren. "Angesichts der aktuellen Situation im Gesundheitswesen ist das keineswegs selbstverständlich: Frustration am Arbeitsplatz und geringe Zeit für die Patientenversorgung führen bei vielen Kolleginnen und Kollegen zu einem beruflichen Wechsel oder zur Flucht ins Ausland."

So könne die stattliche Zahl von nunmehr 30.000 Kammermitgliedern nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in Hessen die Zahl der aktiv in der Patientenversorgung tätigen Ärztinnen und Ärzte ständig abnehme, unterstrich die Ärztekammerpräsidentin. Rund 68 % (in Zahlen: 20.517) der Kammermitglieder seien als niedergelassene Ärzte (9.806) oder Klinikärzte (10.711) kurativ tätig. "Dies bedeutet, dass über 30 % berufsfremd oder nichtärztlich tätig sind", erklärte Stüwe. "Auch die Altersstruktur unserer Mitglieder spricht Bände: 76 % aller hessischen Ärztinnen und Ärzte (in Zahlen: 22.862) sind über 40 Jahre alt." Und die Zahl der Ärztinnen und Ärzte im Ruhestand steigt: Während im September 2004 noch 11,1% (in Zahlen: 3.163) der zum damaligen Zeitpunkt 28.595 hessischen Ärztinnen und Ärzte aus Altersgründen nicht mehr berufstätig waren, wuchs die Zahl der Rentner bis heute auf 12,9 % (3.859) an. "Eine beunruhigende Entwicklung für die Patientenversorgung der Zukunft", stellte Stüwe fest.

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