Schwerwiegender Tabubruch

Pressemitteilung

Ärztekammer weist die Forderungen nach Altersbegrenzung für medizinische Leistungen zurück

Als ethisch verwerflich und kalt bezeichnet Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsidiumsmitglied der Landesärztekammer Hessen, die Forderung nach einer Altersbegrenzung für aufwendige medizinische Leistungen. Daß Wissenschaftler wie Friedrich Breyer, Professor für Wirtschafts- und Sozialpolitik, in der gestern ausgestrahlten ARD-Sendung "Report" unverblümt ein Höchstalter von 75 Jahren für "Leistungen, die teuer sind und die in erster Linie dazu dienen, das Leben zu verlängern" vorschlagen würden, sei erschreckend.

"Unter dem Diktat der Sparsamkeit wird Euthanasie wieder salonfähig gemacht", warnt von Knoblauch. "Wer sich auf die Definition von wertem und unwertem Leben einläßt, ermöglicht jede Argumentation, willkürlich Grenzen für das menschliche Leben zu setzen." Den Befürwortern einer Altersbegrenzung sei offensichtlich nicht klar, welch schwerwiegendem Tabubruch mit unabsehbaren Folgen sie das Wort redeten. Jeder Mensch habe ein Recht auf medizinische Behandlung. "Ärzte sind der Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit sowie der Linderung von Schmerzen verpflichtet", macht von Knoblauch deutlich. "Vorschläge, wie sie jetzt von einigen Wissenschaftlern geäußert worden sind, lehnen wir kategorisch ab. Wir Ärzte werden nicht zu Handlangern menschenverachtender Rationierungsmaßnahmen."

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