Pressemitteilung der ärztlichen Spitzenverbände: "Gemeinschaftsaktion gegen Ebola"
Die unterzeichnenden ärztlichen Spitzenverbände haben am 16. Oktober 2014 auf Einladung der Bundesärztekammer Maßnahmen im Kampf gegen Ebola beraten.
Gemeinsam haben sie zu einer internationalen Kraftanstrengung zur Eindämmung der Epidemie in Westafrika aufgerufen. Die Erfahrungen aus den betroffenen Gebieten zeigen, dass der Mangel an fachkundigen Helfern, an Materialien aber auch eine unzureichende Vorbereitung und Ausbildung der Helfer die Seuchenbekämpfung vor Ort erschweren. Im Kampf gegen Ebola sind deshalb kurz-, mittel- und langfristig wirksame Interventionen notwendig.
- Die ärztlichen Spitzenverbände bitten Ärztinnen und Ärzte mit einschlägigen Ausbildungs- und Erfahrungskompetenzen und guten Englischkenntnissen um Unterstützung bei der Ebola-Bekämpfung vor Ort. Interessierte Kolleginnen und Kollegen sind aufgerufen, hierfür Kontakt mit dem Deutschen Roten Kreuz oder anderen Hilfsorganisationen aufzunehmen (siehe Hinweise unten).
- Die ärztlichen Spitzenverbände fordern die politisch Verantwortlichen auf, eine ausreichende Absicherung für die Helferinnen und Helfer aus Deutschland, die sich in den Ebola-Krisengebieten einsetzen, sicherzustellen, insbesondere ausreichende Haftpflichtversicherung, Lebensversicherung, Arbeitsplatzgarantie und Versorgungsgarantien bei Krankheitsfällen, wie den Rücktransport nach Deutschland.
- Die ärztlichen Spitzenverbände fordern Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, die notwendige Versorgung mit Ausrüstungen zum Schutz von Ärzten und weiteren vor Ort helfenden Mitarbeitern unverzüglich bereitzustellen und damit das Risiko von Ansteckungen zu vermeiden. Eine angemessene Vorbereitung und Ausbildung der Helfer muss sichergestellt werden.
- Es ist unerlässlich, die Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern zu stärken, auch um eine Ausbreitung der Seuche in andere Weltregionen zu verhindern. Deutschland und die internationale Staatengemeinschaft sind aufgerufen, ihre finanzielle Unterstützung für die Ebola-Bekämpfung vor Ort zu intensivieren. Auch Bürgerinnen und Bürger können mit Geldspenden die Arbeit der Helfer unterstützen (siehe Hinweis unten).
- Die ärztlichen Spitzenverbände fordern die Weltgesundheitsorganisation und die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, die künftig eine schnellere und effektivere internationale Intervention in solchen Krisenfällen ermöglichen. Notwendig sind zudem Investitionen in die Impfstoffforschung sowie wirksame Strategien zur Durchführung von Impfungen.
Hinweis:
Freiwillige medizinische Helfer können sich unter anderem beim Deutschen Rote Kreuz für einen Hilfseinsatz melden.
Spenden: Aktion Deutschland Hilft, Spenden-Stichwort: Ebola,
Spendenkonto: 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00
Verbände:
- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)
- Bundesärztekammer
- Bundesverband der Knappschaftsärzte e. V.
- Deutscher Ärztinnenbund e. V.
- Deutscher Hausärzteverband e.V.
- Freie Ärzteschaft e. V.
- Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB)
- Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung
- Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte
- Deutschlands e.V. - Bundesverband
- MEDI GENO Deutschland e. V.
- Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland
- NAV-Virchow-Bund
- Sanitätsdienst der Bundeswehr
- Spitzenverband FachärzteDeutschlands e. V. (SpiFA)
- Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands e.V