Presse-Erinnerung: Die Zukunft des Gesundheitswesens
Der Förderkreis Bad Nauheimer Gespräche e.V., Gesellschaftspolitisches Forum der Landesärztekammer Hessen, und die Wirtschaftspolitische Gesellschaft von 1947 e.V. laden im Rahmen der Vorträge der Wirtschaftspolitischen Gesellschaft von 1947 e.V. und der Bad Nauheimer Gespräche ein zu der Vortrags - und Diskussionsveranstaltung:
Die Zukunft des Gesundheitswesens
am Mittwoch, dem 18. Juni 2003, um 18 Uhr in der Industrie- und Handelskammer, Frankfurt a.M., Börsenstraße 4-6, Großer Saal
Referenten: Professor Dr. Eckhard Knappe, Trier
Universität Trier, Sachverständiger in der Enquete-Kommission
"Demographischer Wandel"
Dr. med. Alfred Möhrle, Frankfurt am Main
Präsident der Landesärztekammer Hessen
Moderation: Heike Göbel, Frankfurt am Main
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Entwicklung im Gesundheitswesen, speziell in der Gesetzlichen Krankenversicherung, zeigt, daß die Probleme zunehmen. Meldungen über hohe Ausgabensteigerungen und über mittlere Qualität der Versorgung halten sich die Waage. Die Gesundheitspolitik versucht, mit immer neuen Gesetzen den Beitragsanstieg zu bremsen, mit bescheidenem Erfolg und unter zunehmenden Protesten der Betroffenen. Immer tiefer geraten wir in den Teufelskreis aus steigenden Beiträgen und Lohnnebenkosten, zunehmender Arbeitslosigkeit und wiederum steigenden Beiträgen. Diese Problematik wird sich im demographischen Wandel drastisch verschärfen. Das Gesundheitswesen muß auf eine völlig neue Grundlage gestellt werden. Statt direkter staatlicher Interventionen ist eine Ordnungspolitik erforderlich, die einen funktionierenden Wettbewerb ermöglicht. Eine weitgehende Deregulierung ist auf der Ebene der Krankenkassen, aber auch auf der Ebene der Leistungserbringer erforderlich. Unumgänglich ist aber vor allem ein neues Finanzierungssystem, das eine Abkoppelung vom Arbeitsmarkt vorsieht, mehr Kapitaldeckung möglich macht und gleichzeitig den sozialen Ausgleich von seinen heutigen Ungerechtigkeiten befreit.
Prof. Dr. Eckhard Knappe
Das deutsche Gesundheitswesen steckt in einer tiefen Krise. Wegen der zunehmenden Diskrepanz zwischen den vorhandenen Mitteln und der Ansprüchen und Bedürfnissen der Patienten wächst die Gefahr einer Rationierung von Leistungen des Gesundheitswesens. Gesundheitsleistungen rationieren heißt, Patienten eine wirksame Behandlung vorzuenthalten.
Das Referat behandelt die aktuellen Vorhaben des Gesetzgebers und die damit verbundene Gefährdung der flächendeckenden, wohnortnahen Versorgung. Dabei werden folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:
- Was bedeutet eine Rationierung im Gesundheitswesen und wie äußert sie sich?
- Ist eine Rationierung vielleicht nicht zu umgehen? Grundsätzlich unterschiedliche Betrachtungsweisen aus ökonomischer und ärztlicher Sicht
- Was kann man tun, um eine Rationierung zu verhindern oder abzumildern?
Dr. med. Alfred Möhrle