Palliativmedizin – der einzig richtige Weg
"Niemand muss Angst vor einer palliativmedizinischen Behandlung haben, weder Patienten noch Ärzte", erklärt Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. "Im Gegenteil: Mit Hilfe der Palliativmedizin können wir Schwerstkranken ein menschenwürdiges Lebensende ermöglichen. Unsere ärztliche Aufgabe ist es, Menschen in Not beizustehen und sie nicht allein zu lassen, sie fürsorglich zu begleiten und ihnen ihre Schmerzen weitestgehend zu nehmen." Patienten, deren Leiden gelindert werde, verspürten in der Regel keinen Todeswunsch mehr.
"Wichtig ist, die Möglichkeiten der Palliativmedizin der Medizin noch mehr als bisher bekannt zu machen. Die Landesärztekammer Hessen hat in den vergangenen Jahren mit umfangreichen Fort- und Weiterbildungsangeboten schon viel getan; wir müssen das Angebotsspektrum dennoch immer weiter ausbauen", so der hessische Ärztekammerpräsident. "Für Ärztinnen und Ärzte ist es dringend erforderlich, sich im Bereich Palliativmedizin kontinuierlich fortzubilden. Auch können sie sicher sein, dass sie im Einvernehmen mit den Patienten durch Ausschöpfen palliativmedizinischer Methoden ihre ärztliche Aufgabe erfüllen und sich nicht in juristische Grauzonen begeben oder gar haftbar machen." Das Therapiespektrum reiche von Symptomlinderung bis hin zur palliativen Sedierung.
"Müssen wir erst ärztliche Sterbehilfe legalisieren, um damit den Ausbau der Palliativmedizin voranzutreiben? Die Antwort ist ein klares Nein", unterstreicht von Knoblauch zu Hatzbach. "Die palliativmedizinische Versorgung Sterbender ist der einzig richtige Weg, der aktive Sterbehilfe und gesetzliche Sonderregelungen völlig überflüssig macht."