Nur Notfälle gehören in die Notaufnahmen
Immer mehr Menschen suchen Notfallaufnahmen in Krankenhäusern auf, obwohl sie eigentlich vom Ärztlichen Bereitschaftsdienst versorgt werden könnten. Stundenlange Wartezeiten sind die Folge – wie jüngst am Klinikum Fulda bekannt wurde. Aber auch andere Standorte sind von der Problematik betroffen.
"Die Notaufnahme ist eine Anlaufstelle für Notfälle wie z.B. Unfälle, schwere akute Erkrankungen oder Vergiftungen und andere Störungen, bei denen eine schwerwiegende gesundheitliche Bedrohung oder sogar Lebensgefahr besteht und sofortige ärztliche Hilfe erfolgen muss", erklärt Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. "So stellen etwa Erkältungskrankheiten, Magen-Darm-Infekte oder gesundheitliche Störungen, mit denen man normalerweise die Hausärztin/den Hausarzt als kompetenten Ansprechpartner zu den üblichen Sprechstundenzeiten aufsucht, in der Regel keine akute Bedrohung dar."
Bei der Einschätzung, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht, helfe meist der gesunde Menschenverstand und die eigene Lebenserfahrung. "Sollte der Hausarzt oder die Hausärztin z.B. abends, nachts oder am Wochenende nicht verfügbar sein, übernimmt diese Aufgabe der Ärztliche Bereitschaftsdienst, der von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) organisiert wird", so von Knoblauch zu Hatzbach und verweist auf die Ärztlichen Bereitschaftsdienstzentralen. Außerdem gibt es seit April 2012 die bundesweit einheitliche Notdienstnummer 116117. Weitere Informationen sind auf der Website der KV Hessen eingestellt.