Nachwuchs-Politiker setzt falsche Signale
Landesärztekammer Hessen empört über Äußerungen des Bundesvorsitzenden der Jungen Union
Als abstoßend und zynisch bezeichnete Dr. med. Alfred Möhrle, Präsident der Landesärztekammer Hessen, die Forderung des Bundesvorsitzenden der Jungen Union, Philipp Mißfelder, nach einer radikalen Reform der Sozialsysteme auf Kosten älterer Menschen. Wer öffentlich verkünde, daß er nichts davon halte, "wenn 85-jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft bekommen", stelle sich nicht nur ein geistiges und ethisches Armutszeugnis aus, sondern erweise sich als verantwortungslos.
"Ein Nachwuchs-Politiker, der sich mit menschenverachtenden Äußerungen zu profilieren versucht, setzt falsche Signale. Vor allem für die eigene Generation. Außerdem zeigt Mißfelder, daß er die aktuelle Diskussion über die notwendige, aber weiterhin von ethischen Maßstäben bestimmte Erneuerung der Sozialsysteme nicht verstanden hat", erklärte Möhrle: "Solche Dummschwätzer haben in der Politik nichts verloren."