Kein Zwang zur Belegung des Fachs Allgemeinmedizin im Medizinstudium
Delegiertenversammlung spricht sich gegen Pflichttertial Allgemeinmedizin aus
Wie wichtig die Vermittlung des Basiswissens im Fach Allgemeinmedizin für Medizinstudenten ist, machten die Delegierten der Landesärztekammer Hessen am 24.03.2012 in Bad Nauheim deutlich. Ausdrücklich wurde daher begrüßt, wenn sich vermehrt geeignete Praxen für Allgemeinmedizin für ein Wahltertial Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr des Medizinstudiums zur Verfügung stellen würden und ihre Auswahl durch die Novelle der Approbationsordnung gefördert werde.
Allerdings erteilte das hessische Ärzteparlament den Überlegungen einiger Bundesländer, das Wahltertial im Medizinstudium abzuschaffen und durch ein drittes Pflichttertial Allgemeinmedizin zu ersetzen, mehrheitlich eine klare Absage. Die Delegierten zeigten sich mehrheitlich davon überzeugt, dass eine solche Maßnahme dem Anliegen, die Allgemeinmedizin zu fördern eher schaden als nützen würde.
"Durch Zwang kann keine Liebe zu dem wichtigen und schönen Fach Allgemeinmedizin geweckt werden", erklärten die Ärztevertreter. Auch sei zu befürchteten, dass das Ansehen der Allgemeinmedizin beschädigt werden könne, wenn sich der Nachwuchs scheinbar nur durch Zwangsmaßnahmen rekrutieren lasse. Außerdem würden an anderen Fächern außer Chirurgie, Innere Medizin und Allgemeinmedizin interessierte Studierende dadurch gehindert, ihr bevorzugtes Fach vor Antritt der Weiterbildung näher kennen zu lernen und dort gegebenenfalls zu promovieren.