Grippeschutzimpfung vorrangig für Risikogruppen
Hessischer Ärztekammerpräsident warnt vor Ängsten wegen vermeintlichem Impfstoffmangel
„Seitdem die Corona-Pandemie im Herbst wieder an Dynamik gewinnt, hat auch die generelle Impfbereitschaft der Bevölkerung zugenommen. Das zeigt die hohe Nachfrage nach Grippeschutzimpfungen“, sagt Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen. Dass in diesem Jahr mit 26 Millionen Impfdosen rund 30 Prozent mehr Impfstoff zur Verfügung stehe als sonst (im Jahr 2019 wurden nur 14 Millionen Impfdosen verbraucht), dürfe jedoch nicht zu der falschen Annahme verleiten, dass der Impfstoff für die gesamte Bevölkerung ausreiche, warnt Pinkowski.
Im Rahmen einer gemeinsamen Kampagne zur Grippeschutzimpfung hatten der hessische Ärztekammerpräsident und der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, Prof. Dr. med. René Gottschalk, zum wiederholten Mal auf die Indikationsempfehlungen der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut RKI hingewiesen, wonach insbesondere Menschen über 60 Jahren sowie Personen mit Vorerkrankung und gefährdete Berufsgruppen, wie z. B. medizinisches Personal, geimpft werden sollten.
„Auch in diesem Herbst und Winter ist es daher wichtig, dass sich vorrangig gefährdete Personen, die diesen Gruppen zuzuordnen sind, impfen lassen“, erklärt Pinkowski und ruft Ärztinnen und Ärzte dazu auf, sich an die STIKO-Empfehlungen zu halten. Die Angst, dass der Impfstoff nicht ausreiche, sei allerdings unbegründet. „Noch sind nicht alle Impfdosen ausgeliefert“, so Pinkowski. Sollte nach der Impfung der Risikogruppen am Jahresende noch Impfstoff übrig sein, könne dieser natürlich auch an andere verimpft werden, statt ihn dann im Frühjahr vernichten zu müssen. „Da die Grippesaison üblicherweise Ende Januar bis März ihren Höhepunkt hat, reicht es im Januar noch aus, sich impfen zu lassen."