Führungswechsel: Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach ist neuer Präsident der Landesärztekammer Hessen
Konstituierende Delegiertenversammlung der LÄKH am 30. August in Bad Nauheim
die hessische Ärztekammer wird künftig von einem niedergelassenen Arzt geleitet: Mit 49 von 80 abgegebenen Stimmen setzte sich der Marburger Internist Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach („Fachärzte Hessen") heute auf der konstituierenden Sitzung der Delegiertenversammlung gegen die bisherige Amtsinhaberin Dr. med. Ursula Stüwe (Marburger Bund) durch, die 29 Stimmen erhielt. Dr. von Knoblauch wurde damit für die Legislaturperiode 2008 - 2013 zum neuen Präsidenten der Landesärztekammer Hessen gewählt. Der Marburger Bund war mit Stimmverlusten als stärkste Fraktion aus den Wahlen zum hessischen Ärzteparlament im Juni hervorgegangen, doch die Präsidiumsspitze wird künftig von der Liste der Fachärzte und der Hausärzte gestellt. Mit 45 Stimmen wählte die Mehrheit der 80-köpfigen Delegiertenversammlung den niedergelassenen Landarzt Martin Leimbeck (Die Hausärzte) aus Braunfels erneut zum Vizepräsidenten der Kammer. Die Kandidatin des Marburger Bundes, Dr. med. Susanne Johna, unterlag mit 33 Stimmen. Leimbeck, Facharzt für Allgemeinmedizin, hatte das Amt des Vizepräsidenten bereits in der vergangenen Legislaturperiode bekleidet.
Der neue Präsident dankte seiner Vorgängerin Dr. Stüwe für ihre Arbeit und das außerordentliche Engagement für die hessische Ärzteschaft in den zurückliegenden vier Jahren. Mit „standing ovations" schlossen sich die Delegierten diesem Dank an.
Dr. von Knoblauch, der seit 12 Jahren Mitglied der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer ist und bereits in den vergangenen 8 Jahren dem Präsidium angehörte, kündigte an, das Vertrauen der hessischen Ärzteschaft in die ärztliche Selbstverwaltung zurückgewinnen zu wollen. Die geringe Beteiligung (41,87 %) an den zurückliegenden Wahlen zur Delegiertenversammlung habe gezeigt, dass sich viele Ärztinnen und Ärzte abgewandt hätten.
"Wir müssen unsere Mitglieder von den Leistungen der ärztlichen Selbstverwaltung durch Transparenz überzeugen und ihnen zeigen, was für sie machbar ist", erklärte
von Knoblauch. Für eine "Ärztekammer für und nicht gegen Ärzte" sei Bürokratieabbau unverzichtbar. Weiterbildung und Fortbildung bezeichnete er als ureigenste Aufgabe der Ärzteschaft; auch in diesem Bereich sei eine Modernisierung notwendig. Außerdem sprach sich von Knoblauch eindeutig gegen eine Substitution ärztlicher Leistungen aus. "Ich komme aus der Praxis und verpflichte mich, ein Vertreter für alle Ärztinnen und Ärzte zu sein. Zu meinem Wort stehe ich", unterstrich der neue Kammerpräsident.
Obwohl von Knoblauch und die Mehrheit der Delegiertenversammlung ausdrücklich zwei Vertreterinnen oder Vertreter des Marburger Bundes als Beisitzer im 9-köpfigen Präsidium gewünscht hatten, stellte die Liste der Krankenhausärzte und angestellten Ärzten keine Kandidaten. Als Beisitzer wurden in das Präsidium gewählt:
1. Frank Rüdiger Zimmeck (Fachärzte Hessen)
2. Dr. med. Günter Haas (Die Hausärzte)
3. Dr. med. Peter Zürner (Fachärzte Hessen)
4. Monika Buchalik (ÄrztINNEN Hessen)
5. Michael Andor (Die Hausärzte)
6. Dr. med. Alessandra Carella (LDÄÄ, Liste demokratischen Ärztinnen und Ärzte)
7. Dr. med. Jürgen Glatzel (Liste Älterer Ärzte)
Präsident: Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach (Fachärzte Hessen)
Vizepräsident: Martin Leimbeck (Die Hausärzte)
Außerdem besetzte die Delegiertenversammlung die Vorstände der Bezirksärztekammern, mehrerer Ausschüsse und Gremien der Kammer neu.
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