Erwartungen der hessischen Heilberufe an die neue hessische Landesregierung
Frankfurt, 21.1.2014. Nachdem sich der Hessische Landtag konstituiert hat und die neue Landesregierung steht, hat das Bündnis "heilen & helfen" seine Erwartungen an die Politik der neuen Legislaturperiode formuliert.
Die im Bündnis vereinigten Standesvertretungen der hessischen Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte sowie Apotheker und Psychotherapeuten verstehen sich als konstruktive Begleiter, aber auch Kritiker des sozial- und gesundheitspolitischen Geschehens. Gemeinsames Ziel ist, die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten in Hessen zu gewährleisten und zu verbessern sowie auch den Verbraucher- und Tierschutz zu stärken.
Grundsätzlich spricht sich das Bündnis für eine Verbesserung der wohnortnahen ambulanten und stationären Versorgung aus. Voraussetzung dafür sei, die Attraktivität des Arztberufs im Krankenhaus, als Angestellter oder als Niedergelasser in eigener Praxis wieder zu steigern, damit möglichst viele Studierende auch später als Arzt Patienten behandeln können. Dafür müssten jedoch auch mehr Studienplätze zur Verfügung gestellt werden. Zur Sicherstellung der stationären Versorgung müsse die finanzielle Situation der Krankenhäuser verbessert werden. Ambulante und stationäre Medizin müssten in den zuständigen Gremien ein angemessenes Mitspracherecht und Entscheidungskompetenz erhalten.
Zur besseren wohnortnahen Versorgung gehört nach Auffassung des Heilberufebündnisses auch eine Ausweitung der Behandlungskapazitäten für psychisch erkrankte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die bisherige Bedarfsplanung gehe am tatsächlichen Bedarf völlig vorbei. Vielen Kindern und Jugendlichen mit Verhaltens- und Beziehungsauffälligkeiten könne durch Beratungsangebote geholfen werden, an denen sich das Land konzeptionell und finanziell beteiligen müsse.
Das Bündnis erinnert außerdem daran, dass junge Zahnmediziner immer noch auf Basis eines Gesetzes aus dem Jahr 1955 ausgebildet werden. Eine Neuregelung der Approbationsordnung für Zahnärzte, die schon lange vorliege, sei in der Vergangenheit unter anderem auch vom Land Hessen blockiert worden, eine Reform der zahnmedizinischen Ausbildung somit längst überfällig.
Zu einem leistungsfähigen Gesundheitswesen gehört nach Auffassung der hessischen Heilberufe auch die Versorgung mit den besten, neuesten und wirksamsten Arzneimitteln. Eine Abstufung beim Zugang zu Medikamenten und Lieferengpässe sollten deshalb ausgeschlossen bleiben.
Angesichts der in letzter Zeit häufigen Lebensmittelskandale plädiert das Heilberufebündnis schließlich für einen besseren tierärztlichen Verbraucher- und Tierschutz. So sei eine Aufstockung des Personals bei der Überwachung in den Bereichen Futtermittel, Tierhaltung, Tierseuchenabwehr, Tiertransport, Schlachttierund Fleischuntersuchung sowie bei der Lebensmittelüberwachung notwendig.
Gemeinsame Pressemitteilung von Landesärztekammer Hessen, Landeszahnärztekammer Hessen, Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen, Landesapothekerkammer Hessen, Landeskammer für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Hessen, Landestierärztekammer Hessen.
Kontakt:
Stellvertretend für die beteiligten heilberuflichen Körperschaften:
Katja Möhrle, Pressestelle der Landesärztekammer Hessen
Tel.: 069 97672-188
Fax: 069 97672-224
E-Mail: katja.moehrle@laekh.de
www.heilberufehessen.de