Ehrenplakette in Silber für Armin Clauss - Landesärztekammer ehrt früheren Hessischen Sozialminister
Bad Nauheim: Im Rahmen ihrer Delegiertenversammlung zeichnete die Landesärztekammer Hessen heute den früheren Hessischen Sozialminister Armin Clauss für sein besonderes gesundheits- und sozialpolitisches Engagement mit der Ehrenplakette in Silber aus. Eine Ehrung, die sonst nur herausragenden Ärzten zuteil wird.
Dr. med. Alfred Möhrle, Präsident der Landesärztekammer, würdigte in seiner Laudatio den beruflichen und politischen Lebensweg des 1938 geborenen SPD-Politikers, der seit mehr als 32 Jahren dem Hessischen Landtag als Mitglied angehört: Von 1976 bis 1984 und von 1985 bis 1987 hatte Clauss das Amt des Hessischen Sozialministers inne.
Das ehrenamtliche Engagement des Politikers im Krankenhausbereich hob Möhrle besonders hervor. So habe sich Clauss als Vorstandsvorsitzender des Frankfurter Markuskrankenhauses für eine zukunftsorientierte Neustrukturierung der evangelischen Krankenhauslandschaft eingesetzt. Unter seiner Regie seien die vier evangelischen Krankenhäuser in Frankfurt in die Diakoniekliniken GmbH umgewandelt worden. Heute ist Clauss Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Frankfurter Diakoniekliniken, Vorsitzender der St. Markus-Krankenhaus Stiftung sowie stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes des Vereins der Freunde und Förderer des St. Markus-Krankenhauses – Verein für Krankenpflege und Diakonie. Außerdem gehört er zu den Mitbegründern des evangelischen Hospitals für palliative Medizin in Frankfurt.
Die hessische Ärzteschaft habe Clauss immer als offenen, glaubwürdigen und kooperativen Gesprächs- und Verhandlungspartner geschätzt. So seien eine Reihe beispielhafter Projekte mit der breiten Zustimmung der hessischen Ärzteschaft verwirklicht worden, sagte Möhrle. Als Beispiel nannte er die hessische Asbeststudie, die weitreichende Folgen für den gesundheitlichen Arbeitsschutz, die Arbeitsmedizin und die Einstufung als Berufskrankheit gehabt habe.
In seinen Dankesworten ermutigte Clauss die ärztliche Selbstverwaltung dazu, sich aktiv in die öffentliche Diskussion über das Gesundheitswesen einzuschalten und forderte sie zu Solidarität und einem offenen Dialog mit der Gesellschaft auf. Nur so könne auch der in den vergangenen Monaten durch staatsanwaltliche Aktionen geweckte falsche Eindruck von der Ärzteschaft als halbkrimineller Vereinigung ausgeräumt werden. Clauss wandte sich nachdrücklich dagegen, das Gesundheitssystem nur noch unter „shareholder-value"-Gesichtspunkten zu betrachten. „Wir dürfen nicht zu einer 2-Klassen-Medizin kommen"; forderte Clauss.