Appell an Reisende: Einschleppung gefährlicher Tierseuchen verhindern

Pressemitteilung

Frankfurt, 22. Mai 2014. In diesen Wochen beginnt die Hauptreisezeit. Viele Menschen verbringen die schönsten Wochen des Jahres in Nachbarländern und suchen dort ihre wohlverdiente Erholung. Ganz unbedarft sollten sich Reisende dennoch nicht im Ausland verhalten. In einigen Ländern wie Polen, Litauen und der Türkei wurden Tierseuchen festgestellt, die für den Menschen zwar ungefährlich, für die betroffenen Tierarten allerdings tödlich sein können. Durch unbedachtes Verhalten von Reisenden können sich die Krankheitserreger schnell verbreiten.

So ist die Afrikanische Schweinepest, die durch ein Virus hervorgerufen wird, bei Wildschweinen in Litauen und Polen festgestellt worden. Das Virus wird direkt über Kontakte zwischen Tieren oder indirekt, z.B. über Fleisch oder Wurst infizierter Tiere, übertragen. Für Menschen besteht keinerlei Gefahr, Haus- und Wildschweine sterben jedoch fast immer daran. Neben den Auswirkungen für die Tiere hätte ein Ausbruch in Deutschland auch beträchtliche wirtschaftliche Folgen.

In der Türkei wurden seit Beginn des Jahres über 30 Fälle von Maul- und Klauenseuche, ebenfalls eine Virusinfektion, festgestellt. Die Maul- und Klauenseuche ist für den Menschen in den allermeisten Fällen ungefährlich, für Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und für Wildtiere jedoch extrem ansteckend. Sie verursacht bei Tieren starke Schmerzen und führt häufig zum Tode. Außer direkt von Tier zu Tier kann die Ansteckung auch über die Verfütterung nicht ausreichend erhitzter Lebensmittelreste und Küchenabfälle erfolgen.

Schon Reste eines Wurstbrötchens, die auf einer Autobahnraststätte einfach weggeworfen und dann von Wildschweinen gefunden werden, können ausreichen, um z.B. die Afrikanische Schweinepest einzuschleppen. Gefrorenes, gepökeltes oder geräuchertes Fleisch sowie Wurstwaren können für Haus- und Wildschweine über lange Zeit infektiös sein. Daher ist das Mitbringen von Fleisch, Fleischerzeugnissen und Milch aus Nicht-EU-Ländern verboten.

Das Bündnis "heilen & helfen" appelliert dringend an alle Reisenden, sich an dieses Verbot zu halten. Essensreste sollten möglichst gar nicht erst entstehen und in den Fällen, in denen sie sich nicht vermeiden lassen, nur in fest verschlossenen Müllbehältern entsorgt werden.

Gemeinsame Pressemitteilung von Landesärztekammer Hessen, Landeszahnärztekammer Hessen, Kassenzahnärztliche Vereinigung Hessen, Landesapothekerkammer Hessen, Landeskammer für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten Hessen, Landestierärztekammer Hessen.

Kontakt: (stellvertretend für die beteiligten heilberuflichen Körperschaften) 

Landestierärztekammer Hessen
Dr. Ingo Stammberger, Präsident
Bahnhofstr. 13
65527 Niedernhausen

Telefon 06127 90 75 0
Telefax 06127 90 75 23

E-Mail: info@ltk-hessen.de
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