Ärztin - und wie geht's weiter? Informationsabend der Kammer stieß auf großes Echo!

Pressemitteilung

Rund 40 Ärztinnen nahmen am 13. April an der Informationsveranstaltung „Ärztin – und wie geht's weiter?" teil, zu der die Landesärztekammer Hessen eingeladen hatte. Ziel war es, junge Ärztinnen bei der Planung ihrer Karriere zu unterstützen. Experten und Expertinnen sowie erfahrene Ärztinnen aus Klinik und Praxis gaben Auskunft über ihren Berufsalltag und gezielte Tipps für die Weiterbildung zur Fachärztin. Auch Möglichkeiten der Teilzeitarbeit im Arztberuf und des Wiedereinstiegs nach einer Familienpause wurden vorgestellt. Daneben bot der Abend den Teilnehmerinnen die Gelegenheit, gegenseitig Kontakt aufzunehmen und Kolleginnen in ähnlicher Situation kennenzulernen.

Bei den Diskussionsrunden kristallisierte sich heraus, dass der Berufsweg und die Karriereplanung bei Ärztinnen keineswegs so geradlinig wie bei ihren männlichen Kollegen verlaufen. So schließen die meisten ihre Facharztweiterbildung nicht in der Regelzeit ab. Nur wenige Teilnehmerinnen bescheinigten ihrer Klinik eine hervorragende, strukturierte Weiterbildung. Viele beklagten subtile und offene Formen der Benachteiligung, insbesondere, wenn sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollten.

Große Aufmerksamkeit fand bei den Teilnehmerinnen das Thema Teilzeitarbeit, sowohl in der Niederlassung als auch in der Klinik. Die Möglichkeiten und Voraussetzungen hierfür wurden dargelegt und die Situation der teilzeitbeschäftigten Ärzte an einer Klinik vorgestellt. Obwohl das Interesse an Teilzeitarbeit von Ärztinnenseite hoch ist, lässt das Angebot an qualifizierten Teilzeitstellen sehr zu wünschen übrig. Und nur allzu häufig bedeutet Teilzeittätigkeit einen erheblichen Karriereeinbruch für die Betroffenen.

Neben gesellschaftspolitischen Forderungen (Ausbau der Kinderbetreuung an der Klinik, Wertschätzung der Familienarbeit, Verbesserung der Personalstruktur an den Kliniken) richteten sich die Wünsche der Teilnehmerinnen auch direkt an ihre Ärztekammer: Persönliche Unterstützung durch Coaching und Mentoring sowie Möglichkeiten der individuellen Beratung während der Facharztweiterbildung wurden für äußerst wichtig erachtet. Auch regten die Ärztinnen den Ausbau von Weiterbildungsangeboten durch die Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung an, um Lücken der klinischen Ausbildung zu schließen.

Um die berufliche Entwicklung von Frauen im Arztberuf zu fördern, hat die Landesärztekammer Hessen bereits 2003 gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium das Projekt „Mentoring für Ärztinnen - Im Tandem zum beruflichen Erfolg" ins Leben gerufen. Ältere, erfahrene und erfolgreiche Kolleginnen stehen jungen Ärztinnen, die sich in der Weiterbildung zur Fachärztin befinden oder beruflich wieder einsteigen wollen, als Mentorinnen zur Verfügung, um diese auf ihrem Weg zum Facharzt-Abschluss oder in die Wissenschaft zu unterstützen.

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