128. Deutscher Ärztetag in Mainz: Paracelsus-Medaille für Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk
Ehemaliger Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes mit höchster Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft geehrt
Für sein besonderes Engagement als Arzt und für das gesundheitliche Gemeinwohlinteresse wurde Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk auf dem 128. Deutschen Ärztetag in Mainz mit der Paracelsus-Medaille, der höchsten Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft, geehrt. Bundesärztekammerpräsident Dr. med. Klaus Reinhardt würdigte Gottschalks Verdienste und bezeichnete ihn als „visionären Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes“.
Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk, 1956 in Frankfurt geboren, studierte zunächst Biomedizintechnik in Gießen-Friedberg und war anschließend mehrere Jahre als freiberuflicher Diplom-Ingenieur bei der Hoechst AG tätig. 1983 nahm er das Medizinstudium auf, wurde 1988 approbiert und zwei Jahre später promoviert. Seit 1997 ist Gottschalk Facharzt für Innere Medizin. Es folgten 2001der Facharzt Öffentliches Gesundheitswesen und 2004 die Zusatzbezeichnung Infektiologie.
Er wechselte 1998 von der Universitätsklinik Frankfurt in das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt. Zunächst als Leiter der Abteilung Infektiologie dort tätig, übernahm er 2009 die kommissarische Leitung und 2011 die Leitung des Gesundheitsamtes.
Als Amtsleiter erreichte er, dass das Gesundheitsamt im Jahr 2013 akademische Lehreinrichtung der Goethe-Universität in Frankfurt wurde. Seit 2013 können die Studierenden das Wahlquartal des Praktischen Jahres im Gesundheitsamt absolvieren. Auch die weitere Öffnung des Amtes für Famulaturen und Praktika war ihm ein Anliegen, ebenso wie die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten zum Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen. 2014 wurde zudem die Studentische Poliklinik gegründet, eine Einrichtung der Universität in den Räumen des Gesundheitsamtes, in der Medizinstudierende unter Supervision der Leiterin der humanitären Sprechstunde des Gesundheitsamtes Patienten untersuchen und behandeln.
Auch im Hessischen Sozialministerium war Gottschalk tätig. So wurde er im Jahre 2002 zum Leiter des neu gegründeten „Kompetenzzentrums für hochpathogene Infektionserreger“ (KHPI) berufen, das nicht nur für Hessen, sondern auch für Rheinland-Pfalz und Saarland zuständig ist. Die SARS-Pandemie 2003 war seine erste Feuerprobe für das KHPI und Grundlage für seine Habilitation.
Gottschalk war Sprecher des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Erkrankungen durch hochpathogene Erreger (STAKOB) am Robert Koch-Institut in Berlin. Er ist weiter Berater der Bundesinformationsstelle für biologische Gefahren und spezielle Krankheitserreger am Robert Koch-Institut sowie ständiges Mitglied des Collaborative Arrangement for the Prevention and Management of Public Health Events in Civil Aviation. Zusätzlich ist er Mitglied des International Health Regulation Roster of Experts der Weltgesundheitsorganisation.
Gottschalk konzentrierte sich auf hochpathogene Krankheitserreger, die Prävention und den Schutz vor Epi- und Pandemien, Fragen der öffentlichen Gesundheit und Bioterrorismus.
In Zeiten der Corona-Pandemie war Prof. Gottschalk Berater der Landesärztekammer Hessen.
Für seine herausragenden Verdienste wurde Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk bereits im Jahre 2015 mit der Johann-Peter-Frank Medaille, der höchsten Auszeichnung des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), sowie 2018 mit der Ehrenplakette der Landesärztekammer Hessen in Silber ausgezeichnet. Er erhielt weiterhin den Preis der Krankenhaus-Hygiene-Kongress-Stiftung, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (Abt. Infektiologie) der Gesellschaft der Freunde Paul Ehrlichs. Seit 2023 ist Prof. Dr. Dr. med. René Gottschalk außerdem Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande.