Geschichte einer toxischen Beziehung

2023 stand Terézia Mora mit „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ auf der Short-List beim Deutschen Buchpreis für den besten Roman des Jahres. Unsentimental erzählt die gebürtige und heute in Berlin lebende Autorin darin die Geschickte einer emotionalen Abhängigkeit. Muna, ehrgeizig und zupackend, konzentriert sich auf weibliches Schreiben und feministische Themen. Schon vor dem Abitur hatte sie den Französischlehrer Magnus kennengelernt und eine Nacht mit ihm verbracht.

Nachdem er mit dem Mauerfall verschwunden war, begegnen beide einander sieben Jahre später und werden ein Paar. Doch die Beziehung entwickelt sich toxisch, statt Liebe nehmen Kälte und Gewalt zu. Ein ebenso schnörkelloses wie schonungslos geschriebenes Buch, das in den Bann zieht und fassungslos macht.

Katja Möhrle