Prof. Dr. med. Sandra Ciesek wurde im Dezember im Rahmen eines Festakts in Wiesbaden das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt wurde für ihr bedeutendes Wirken bei der Suche nach Medikamenten und der Aufklärung rund um SARS-CoV-2 ausgezeichnet.
Bis 2019 lag Cieseks Forschungsschwerpunkt noch auf dem Thema Hepatitis C. Mit Beginn der Coronapandemie orientierte sie sich kurz entschlossen neu und legte gemeinsam mit ihrem Team den Fokus auf die Erforschung von SARS-CoV-2. Diese Entscheidung war ein Grundstein dafür, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Wohle der Menschen – nicht nur in Hessen – geleistet habe, heißt es in der Begründung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.
Prof. Dr. Ciesek kam auf dem Gebiet der Coronaforschung schon früh zu wichtigen Erkenntnissen, die für die Einschätzung und Eindämmung des lebensbedrohlichen Virus elementar waren. Bereits im Februar 2020 gelang ihr der Nachweis, dass auch symptomfreie Personen Trägerinnen und Überträger des Virus sein können. Sie etablierte ein umfangreiches Kooperationsnetzwerk mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, um die Forschung zu intensivieren und die Ausbreitung von SARS-CoV-2 einzuschränken.
Eine Folge dieses Engagements war u. a. ein europäischer Aktionsplan. Aber auch auf regionaler Ebene forschten Ciesek und ihr Team des Instituts für Medizinische Virologie intensiv. Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Kultusministeriums wurden zahlreiche Studien zum Coronavirus an Schulen und Kindergärten sowie in Alten- und Pflegeheimen in Hessen durchgeführt, die zur Aufklärung von Infektionswegen und zu Erkenntnissen der Notwendigkeit einer dritten Impfung beigetragen haben. In der Begründung für die Auszeichnung wird insbesondere der Aspekt betont, dass sich Prof. Dr. Ciesek während der Pandemie mit konkreten Problemen des Alltags und entsprechenden Lösungsansätzen befasst habe.