Im September hat die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen ihr Präsidium für die kommenden fünf Jahre gewählt, wieder mit 13 Mitgliedern. Viele bereits bekannte Gesichter sind dabei, aber es gibt auch drei neue Mitglieder. Der neue Vizepräsident Dr. med. Christian Schwark hat sich bereits in der Ausgabe 11/2023 im Co-Editorial vorgestellt. Daneben sind auch Dr. med. Hansjoachim Stürmer und Jutta Willert-Jacob neu gewählt worden. Welche Themen und Schwerpunkte den neuen Mitgliedern besonders am Herzen liegen, lesen Sie hier. Mit Dank für die engagierte und konstruktive Mitarbeit wurden Svenja Krück, Dr. med. Jürgen Glatzel und Michael Thomas Knoll verabschiedet.
Dr. med. Christian Schwark, Vizepräsident, Marburger Bund Hessen
Facharzt für Neurologie, Zusatz-Weiterbildung Intensivmedizin
Die vor uns liegende Wahlperiode der Kammer ist voller Herausforderungen: Krankenhausreform, Reform der GOÄ, Strukturierung der Notfallversorgung, Fachkräftemangel, Überwindung der Sektorengrenzen, Entwicklung der Weiterbildung, um nur ein paar zu nennen. Diese und viele andere Probleme gilt es zu verstehen und möglichst zu lösen. Allein die schiere Zahl zeigt, dass wir das nur gemeinsam schaffen können, in einer nach innen streitbaren und nach außen einigen Ärzteschaft.
Jutta Willert-Jacob, Die Hausärzte
Fachärztin für Allgemeinmedizin, Zusatz-Weiterbildung Betriebsmedizin
Ich werde mich für eine Stärkung der ambulanten Praxen und der patientenzentrierten Versorgung einsetzen. Es gilt, eine Zersplitterung der ambulanten medizinischen Versorgung mit immer neuen Schnittstellen, wie z. B. Gesundheitskiosken, zu verhindern. Die Allgemeinmedizin muss entsprechend dem Masterplan 2020 in der Approbationsordnung gestärkt werden, um mehr Nachwuchs zu generieren. Zudem sollten die hausärztlich tätigen Internisten in die Weiterbildung von Allgemeinmediziner/-innen eingebunden werden. Die Voraussetzungen dafür werden in der Ärztekammer geschaffen.
Dr. med. Hansjoachim Stürmer, Ältere Ärztinnen und Ärzte
Facharzt für Allgemeinmedizin, Zusatz-Weiterbildung Notfallmedizin
Als Vertreter der Liste Ältere Ärztinnen und Ärzte fühle ich mich naturgemäß dieser Altersgruppe der hessischen Ärzteschaft besonders verbunden. Außerdem beschäftigt mich – schon immer – insbesondere eine adäquate Patientenversorgung bei Notfällen und Katastrophen. Diese muss dringend besser organisiert werden ohne Kompetenzgerangel innerhalb der Ärzteschaft und Besserwisserei seitens der politisch Verantwortlichen. Hierfür muss auch mehr Kooperation der Patientenschaft eingefordert werden zur Nutzung vorgesehener Behandlungswege in medizinischen Problemsituationen anstelle ignoranter Selbstbedienung im bereits überlasteten System von Klinikambulanzen und Arztpraxen – dies bei allem ärztlichen Verständnis.
Zusammenstellung: Marissa Leister