Der ehemalige langjährige Direktor und Gründer des Instituts für Neuroradiologie am Klinikum der Goethe-Universität Frankfurt ist am 13.03.2022 verstorben. Geboren am 02.11.1930, begann Prof. Dr. med. Hans Hacker (Foto) seine Ausbildung in München unter Prof. Kurt Decker und wechselte 1964 nach Frankfurt.
Hacker gründete 1969 das eigenständige Institut für Neuroradiologie und war 1970 der erste Präsident der neu gegründeten Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR), deren erste Jahrestagung er in Frankfurt 1971 ausrichtete. Bedingt durch seinen exzellenten wissenschaftlichen Ruf und Zusammenarbeit mit einem Medizingerätehersteller wurde in Frankfurt einer der ersten Computertomographen in Europa in Betrieb genommen. Prof. Hacker hat wegweisende CT-Techniken mit entwickelt und wegweisende Arbeiten wie zum Beispiel über den „Fogging-Effekt“ beim Schlaganfall publiziert. Er hat das erste für damalige Zeiten hochmoderne 1,5 T MRT-Gerät des Universitätsklinikums im Institut für Neuroradiologie installiert.
Er war außerdem Begründer der MR-Forschergruppe, die sich frühzeitig mit der MR-Spektroskopie und der funktionellen MRT beschäftigt hat. Hacker war in besonderem Maße mit deutschen und internationalen Fachkollegen vernetzt. Dies kam auch durch die Veranstaltung von Jahrestagungen der DGNR und ESNR in Frankfurt und die Ehrenmitgliedschaft in diesen Fachgesellschaften zum Ausdruck. Hans Hacker hat es stets verstanden, die Balance zwischen Radiologie und klinischen Neurofächern zu halten. Als Visionär und Impulsgeber war er bis in sein hohes Alter aktiv. Seine Mitarbeiter und Schüler werden ihn nicht nur als wissenschaftlichen Lehrer und Vorbild in Erinnerung behalten. Mit großem Respekt bedauern wir den Tod von Professor Hacker und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Prof. Dr. med. Stefan Weidauer, Prof. Dr. med. Joachim Berkefeld, Prof. Dr. med. Elke Hattingen