„Hier ist Berlin, Voxhaus“: Diese Worte leiteten am 28. Oktober 1923 die Geburtsstunde des Rundfunks in Deutschland ein. Das Voxhaus war ein nahe dem Potsdamer Platz gelegenes Bürohaus, in dessen Dachgeschoss die Funk-Stunde Berlin ihren regelmäßigen Sendebetrieb aufnahm. Tönten bei der ersten Sendung noch Foxtrottklänge über den Äther, erweiterte sich das Spektrum bald erheblich. So diente der Rundfunk in den Folgejahren dazu, Nachrichten zu verbreiten, zu informieren, zu bilden und zu unterhalten.
Längst ist das Radio als elektronisches Massenmedium nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Doch so rasant der Aufstieg des Rundfunks in den 1920er-Jahren auch verlief, so wenig war er vor Brüchen, Störungen und politischer Einvernahme gefeit. Noch bis zum 28. August erzählt die Ausstellung „ON AIR. 100 Jahre Radio“ im Museum für Kommunikation Frankfurt die wechselvolle Geschichte des Rundfunks in Deutschland. 250 Objekte berichten von den technischen Grundlagen und den Anfängen des Rundfunks über dessen Rolle in der NS-Zeit bis zur Neuordnung im geteilten und dann wiedervereinten Deutschland.
Außerdem erfahren Besucherinnen und Besucher, wie ein Radiostudio funktioniert und können in einer Sendekabine ihr eigenes Radioprogramm erstellen.
Informationen im Internet unter: https://www.mfk-frankfurt.de/on-air-100-jahre-radio/
Kunst von „Frauen!“ in Darmstadt
Noch immer ist auch zeitgenössische Kunst von Frauen in vielen Sammlungen unterrepräsentiert. Doch das gilt nicht mehr für das Hessische Landesmuseum Darmstadt. Durch die Schenkung der „Sammlung MeyvArt“ und weitere Erwerbungen konnte die Graphische Sammlung des Museums deutlich aufholen. Aus den aktuellen Sammlungszugängen präsentiert die Ausstellung „Frauen!“ 58 Arbeiten von 17 zeitgenössischen Künstlerinnen in der Karl Freund-Galerie.
Die seit 2007 unter der kuratorischen Beratung von Prof. Jean-Christophe Ammann (1939–2015) und der Leiterin der Graphischen Sammlung Dr. Mechthild Haas aufgebaute „Sammlung MeyvArt“ stellt den größten Zugang dar. Dank dieser Schenkung aus dem Jahr 2020 erhielt das Hessische Landesmuseum Darmstadt zahlreiche Werke von Künstlerinnen, die in Frankfurt ihre Ausbildung absolvierten oder dort ihre Karriere begannen. Aber auch internationale Künstlerinnen sind vertreten.
Mehrheitlich präsentieren sich die Werke figurativ und gegenständlich; daneben regen Arbeiten auf Papier über ihre sinnlich-materiale Wahrnehmung zur Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen an. Noch bis zum 15. Mai sind 58 Arbeiten von 17 weiblichen Kunstschaffenden der Jahrtausendwende in der Ausstellung zu sehen.
Informationen im Internet unter: https://www.hlmd.de/ausstellungen/aktuell.html
Dem Glück auf der Spur - in Wiesbaden und in Darmstadt
Dieses Projekt setzt ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion: 54 Jugendliche aus Wiesbaden und Darmstadt hatten in 21 Künstlerateliers versucht, dem Glück in der Kunst auf die Spur zu kommen. Dabei entstand eine thematische Gruppenausstellung mit dem Titel „Glück“ , die an zwei Orten parallel gezeigt wurde: im Kunsthaus in Wiesbaden und im Atelierhaus in Darmstadt. Die Arbeiten der jungen Kunstschaffenden sind so verschieden und individuell wie die Schülerinnen und Schüler selbst. Zum Beispiel Helin, Lichtenbergschule: „Ich sehe das Glück in seinem kurzweiligen Auftauchen und in seiner verschwommenen Erscheinung.“
Die ausgewählten Kunstwerke können nun auch online betrachtet werden: https://www.wiesbaden.de/kultur/bildende-kunst/ausstellungsorte/kunsthaus/ausstellung-glueck-vorstellung-kunstwerke.php
Katja Möhrle