Da ist man ein paar Stunden bergauf gewandert (mit vielen anderen), sitzt wohlig erschöpft auf der Terrasse einer Berghütte (mit vielen anderen), hat genüsslich Käseplatte und Weißbier konsumiert und ist zufrieden. Doch die Zeit drängt, man muss ja wieder den Rückweg antreten bevor es dunkel wird. Wie schön wäre es doch, einfach sitzen zu bleiben, den Ausblick zu genießen, ins Bett zu fallen und morgen (ohne die vielen anderen) die herrliche Umgebung zu erkunden! „Gute Idee!“, findet dieser Wanderführer.
Dreißig Schutzhütten in Südtirol werden vorgestellt, in denen man übernachten kann, um am nächsten Tag die umliegende Gegend zu entdecken, die man sonst in einer Tagestour niemals erreichen würde. Das vermittelt dem Wanderer ein wenig das Gefühl, als Pionier einsam in unerforschte Regionen vorzustoßen. Verlaufen kann man sich dabei kaum, die abgedruckten Karten sind detailliert und die Wegbeschreibungen mit Schwierigkeitsgrad realitätsnah, weil der Verfasser sie alle selbst abgegangen ist.
Peter Righi ist hier aufgewachsen. Er kennt die Betreiber der Hütten persönlich und wagt, zu jeder einen kulinarischen Tipp abzugeben. Das Buch wählt für Hin- und Rückweg eine unterschiedliche Route. Für Wanderungen im Gebirge werden im Buch wichtige Hinweise gegeben, dazu gehört auch eine elementare Ausrüstungsliste. Als letzter Punkt wird hier frech der eigene Wanderführer aufgeführt. Zustimmung!
Martin Glauert, Kassel