Scherenschnittsammlung der Ärztin Rose Hölscher von 1921 wird neu aufgelegt: Gespräch mit Dr. Benjamin Kuntz über die spannende Spurensuche
Rund 100 Jahre ist es her, dass die Medizinstudentin Rose Hölscher 39 Scherenschnitte von Mitgliedern der Frankfurter Medizinischen Fakultät anfertigte und in einer kleinen Auflage drucken ließ – als eine Gabe für die Porträtierten und „als Erinnerung für spätere Zeiten“.
100 Jahre später stoßen der Medizinhistoriker Dr. Benjamin Kuntz, der Internist und Gastroenterologe Dr. Harro Jenss und die Frankfurter Stadthistorikerin Dr. Sabine Hock auf das Büchlein. Die anschließende Spurensuche nach den Lebenswegen der Abgebildeten und der Künstlerin/Autorin selbst mündet in die kommentierte Neuherausgabe der „Frankfurter Charakterköpfe“ – ein besonderes Zeugnis Frankfurter Medizingeschichte, das zum Jahreswechsel 2021/22 bei Hentrich & Hentrich erscheinen wird.
Benjamin Kuntz, Sabine Hock, Harro Jenss: Frankfurter Charakterköpfe/Die Scherenschnitte der Rose Hölscher in 39 Biographien. Hentrich & Hentrich Verlag Berlin Leipzig. Erscheint voraussichtlich 11/2021. ca. 168 Seiten, Hardcover, 80 Abb. ISBN: 9783955654856, ca. 17.90 €
Im Gespräch erklärt Dr. Kuntz, was ihn an medizinhistorischer Forschung fasziniert, und gewährt einen Einblick in die Hintergründe des Scherenschnitt-Projektes.
Herr Dr. Kuntz, am Robert Koch-Institut forschen Sie zu sozialen Einflussfaktoren und deren Folgen für die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen. Zugleich schlägt Ihr Herz auch für medizinhistorische Themen. Woher kommt Ihre Faszination für Medizingeschichte?
Dr. Benjamin Kuntz: Bereits in der Schule war ich an historischen Themen interessiert. Nach meinem Public Health-Studium an der Universität Bielefeld kam ich 2011 nach Berlin ans RKI und hatte gewissen Respekt vor der über 100-jährigen Geschichte des Hauses mit den ganzen medizinhistorischen Größen und Nobelpreisträgern, wie Robert Koch selbst, Emil von Behring oder Paul Ehrlich.
Der konkrete Auslöser war aber 2017, als mich mein Mentor und damaliger Chef Thomas Lampert [1] um die Erstellung von Folien bat über die Wegbereiter der deutschen Sozialmedizin. Einige davon sind bekannt, wie Rudolf Virchow oder Salomon Neumann. Auch gibt es einen Klassiker der Sozialmedizin, das Handbuch „Krankheit und soziale Lage“ von 1913, das häufig nach den beiden Herausgebern, den Berliner jüdischen Ärzten Max Mosse und Gustav Tugendreich, als „Mosse/Tugendreich“ abgekürzt wird. Das Buch kannte ich aus dem Studium, aber erst während meiner Recherche fiel mir auf, dass die Datenlage zu Tugendreich dünn war.
Offensichtlich weckte die spärliche Datenlage Ihre Neugier und gab den Anstoß zu einer Biografie über den deutschjüdischen Kinderarzt Gustav Tugendreich?
Kuntz: Ja, richtig. Abgesehen von der knappen Information, dass Tugendreich Kinderarzt und Sozialmediziner in Berlin war und später vor den Nazis in die USA fliehen musste, gab es nicht mal ein Foto. Also recherchierte ich auf eigene Faust und fand heraus, dass sein Sohn, der Journalist Tom Tugend, der noch in Berlin als Kind die Pogromnacht miterlebt hat, mit weit über 90 Jahren in Los Angeles lebt und eine von dessen Töchtern als Journalistin bei der New York Times arbeitet.
Ich nahm Kontakt auf, der auch herzlich erwidert wurde, flog zweimal in die USA und konnte so mein erstes medizinhistorisches Buch fertigstellen. 2019 kam der hochbetagte Herr sogar selbst nach Berlin – anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen vor dem ehemaligen Haus seiner Familie. In gewisser Weise verhalf das Buchprojekt dem Sohn dazu, von dem noch in Deutschland erschaffenen Lebenswerk des Vaters zu erfahren: etwa über dessen mit der UFA entwickelten Aufklärungsfilm „Wie bleibe ich gesund?“ von 1922, einen der ersten Gesundheitsfilme überhaupt.
Sie haben auch eine Biografie der deutschjüdischen Kinderärztin und Auschwitz-Überlebenden Lucie Adelsberger herausgegeben. Wie wurden Sie auf Adelsberger aufmerksam?
Kuntz: Nach Fertigstellung des Tugendreich-Projekts, das in meiner Freizeit entstanden war, stand bereits das nächste Vorhaben an. In einem Handbuch über von den Nazis verfolgte jüdische Kinderärzte stieß ich auf Adelsberger, die als Berliner Kinderärztin am RKI die Allergieforschung vorangetrieben hat. Als Auschwitz-Überlebende hat sie später in New York ein Buch über die Zeit im Vernichtungslager geschrieben und in der Krebsforschung gearbeitet. Für die Biografie über Adelsberger nahm ich mir ein Sabbatical.
Mittlerweile ist Medizingeschichte zu meinem Hauptberuf geworden. Ich arbeite auf jeweils einer halben Stelle im RKI-Museum und an der Charité. So folgt ein Projekt aufs andere, und nach den beiden Einzelbiografien widme ich mich nun gemeinsam mit den Kollegen der Sammlung der „Charakterköpfe“.
Bei den „Charakterköpfen“ handelt es sich um die aktualisierte Herausgabe der Scherenschnitte ärztlicher Größen, die die Studentin Rose Hölscher angefertigt und 1921 veröffentlicht hatte. Wie und wo haben Sie diese bibliophile Rarität, die 39 Scherenschnitte von Mitgliedern der Medizinischen Fakultät mit deren Unterschriften enthält, wiederentdeckt?
Kuntz: Ich hatte mich vor einiger Zeit mit dem Internisten Harro Jenss [2], der auch Biografien bei dem auf jüdische Geschichte spezialisierten Verlag Hentrich & Hentrich publiziert hat, zusammengetan für einen gemeinsamen Gedenkbeitrag zum 150. Geburtstag von Rahel Hirsch – einer gebürtigen Frankfurterin, die 1913 als erste Ärztin einen Professorentitel verliehen bekam, an der Berliner Charité tätig war und später nach London floh.
Otto Riesser (1882-1949), Pharmakologe | Foto: Rose Hölscher
Bei der Recherche stießen wir bei einem Online-Antiquariat auf das kuriose Scherenschnittbüchlein und erwarben es kurzerhand. Schnell wurde uns klar, dass wir einen seltenen Schatz in den Händen hielten. Das Büchlein ist kleiner als das A5-Format und enthält so gut wie keinen Text, sondern nur ein kurzes, kryptisches Vorwort. Darin schreibt Rose Hölscher „zu Pfingsten 1921“, dass sie anlässlich des Abschlusses ihres Medizinstudiums in Frankfurt diese Scherenschnittsammlung als Geschenk hat drucken lassen für ihre Kommilitonen und Dozenten. Das zum Andenken gedachte Werk erschien in einer ganz kleinen Auflage.
Wir waren fasziniert davon, dass die Ersterscheinung nun genau 100 Jahre zurückliegt. Auch war unsere Neugierde dadurch geweckt, dass nach den 39 Seiten mit rein schwarzen Silhouetten und gedruckten Originalautogrammen der porträtierten Medizinprofessoren auf der letzten Seite eine kleine Liste folgt, die die Abgebildeten benennt, allerdings mit abgekürztem Vornamen, wie „K. Herxheimer“. Und sonst nichts. Das Buch schien uns eine Knobelaufgabe zu stellen, und wir versuchten, alle 39 Namen und Personen zusammenzukriegen. Einige waren uns sofort geläufig, bei anderen mussten wir lange rätseln. So hat sich dieses Projekt entwickelt.
Hans Bluntschli ( 1877-1962), Anatom | Foto: Rose Hölscher
Später haben Harro Jenss und ich uns Verstärkung geholt: Die Frankfurter Stadthistorikerin Dr. Sabine Hock, die an dem seit 2014 online erscheinenden „Frankfurter Personenlexikon“ arbeitet, ist mit von der Partie. Unser interdisziplinäres Team ist auch generationsübergreifend: mit Harro Jenss, Jahrgang 1948, als promoviertem Mediziner; Sabine Hock, Jahrgang 1965, als promovierter Germanistin und Journalistin, und meiner Wenigkeit, Jahrgang 1985, als promoviertem Gesundheitswissenschaftler. Gemeinsam sind wir fasziniert von der heute weitgehend vergessenen Kunstform des Scherenschnitts und von der Spurensuche hinter den abgebildeten Personen.
Was unterscheidet die Neuauflage dieser Scherenschnitt-Sammlung, die Sie gerade vorbereiten, von der Erstausgabe?
Kuntz: Die Neuauflage wird folgende Rätsel lüften: Wer sind die Abgebildeten – und was ist aus ihnen geworden? Wie verlief ihr Leben nach 1933, das heißt, wer hat eine Opfer-, wer eine Täterbiografie? Und wer ist eigentlich die Künstlerin/Autorin selbst? Die Einleitung wird sich der Person Rose Hölscher widmen; die Scherenschnitte selbst werden um entsprechende Kurzbiografien ergänzt. Damit hoffen wir, ein einzigartiges Zeugnis der Frankfurter Medizingeschichte in ein ganz neues Licht zu rücken.
Welche Erkenntnisse hat Ihre Spurensuche zu Tage gefördert? Was sagen Tätigkeit und Lebenswege der Porträtierten über die Geschichte der Medizin ihrer Zeit aus?
Kuntz: Was uns sehr verblüfft hat, war, dass die in Frankfurt erst zu Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 gegründete Medizinische Fakultät nur sieben Jahre später – zum Zeitpunkt der Erstauflage der „Charakterköpfe“ – Anziehungspunkt für zahlreiche prominente und herausragende Ärzte war. Die 39 Abgebildeten sind als erste Generation der Frankfurter Universitätsmedizin allesamt männlich, porträtiert wurden sie aber von einer Frau und Vertreterin der ersten Studierendengeneration in Frankfurt.
28 der Abgebildeten tauchen in dem von Isidor Fischer herausgegebenen „Biographischen Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre“ (1932/33)“ auf, das heißt etwa drei Viertel der Porträtierten waren auf ihrem Fachgebiet führend. Sie alle hat Rose Hölscher persönlich gehört. Nach vielen von ihnen sind heute Medizinpreise benannt – etwa die Karl-Herxheimer-Medaille, die höchste Auszeichnung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft zu Ehren des Frankfurter Hautarztes Karl Herxheimer.
Es lässt sich also eine unglaubliche Dichte von fähigen Medizinern beobachten, die von der neuen Universität im damals stark jüdisch geprägten Frankfurt angezogen waren. Man sollte nicht vergessen, dass es für jüdische Ärzte auch in der Weimarer Republik sehr schwierig war, die Berufung auf einen Lehrstuhl oder auch nur einen Lehrauftrag zu erhalten. Es mag leichter gewesen sein, an einer neugegründeten Universität mit nicht ganz so verfestigten Vorurteilen und verkrusteten Strukturen Fuß zu fassen.
Spannenderweise waren wir bei unserer Recherche im Archiv darauf gestoßen, dass bereits 1977 und 1991 zweimal kurze Artikel im Hessischen Ärzteblatt erschienen waren, die einige dieser „Charakterköpfe“ exemplarisch vorgestellt hatten [3, 4]. Aber das ist nun auch schon länger her.
Welche Persönlichkeiten hinter den „Charakterköpfen“ haben Sie besonders beeindruckt?
Kuntz: Sehr fasziniert bin ich von der Geschichte des Dermatologen Karl Herxheimer, der die Frankfurter Universität mitgegründet hatte, aus eigenem Vermögen großzügig an die Stadt Frankfurt und die Universität spendete und später 80-jährig nach Theresienstadt deportiert wurde und dort umkam. Generell hat die Familie Herxheimer Frankfurt stark geprägt: So hatte Karls älterer Bruder Salomon eine Hautpoliklinik in Frankfurt gegründet, die Karl Herxheimer nach dem Unfalltod des Bruders 1899 ebenfalls übernahm. Das Schicksal Herxheimers steht stellvertretend für die Schicksale anderer verfolgter und getöteter Ärzte; gleichzeitig ist seine Leistung in seinem Fach, der Dermatologie, bis heute unvergessen.
Ein anderer Porträtierter hat dagegen, wie bei der Hälfte der Abgebildeten, nicht mal einen Wikipedia-Eintrag, was durchaus ein Kriterium für fehlende Bekanntheit ist. Ich spreche vom Orthopäden Walter Veit Simon. Der mit dem Berliner Maler Max Liebermann verwandte Veit Simon hat neben seiner orthopädischen Tätigkeit in den 1930er-Jahren als Sportarzt des FSV Frankfurt gearbeitet. Nachdem ich seinen heute in den Niederlanden lebenden Enkel Peter Simon kontaktiert hatte, erfuhr ich, dass Veit Simon nach der Pogromnacht nach Buchenwald deportiert wurde, dort aber unter der Auflage, mit seiner Familie sofort das Land zu verlassen, entlassen wurde. Er floh nach Chile, wo er in den 1950er-Jahren verstarb.
Erst 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie und kurz nachdem ich den Enkel kontaktiert hatte, war dieser nach Chile gereist, um das Grab des Großvaters auf dem jüdischen Friedhof von Santiago de Chile zu suchen. Als ich dann das Foto des Grabes in den Händen hielt, hatte ich echte Gänsehaut. Über den Enkel erhielt ich weitere Dokumente, um das Leben Veit Simons nachzuzeichnen. So erfuhr ich, dass dieser im Ersten Weltkrieg als Sanitätsarzt gedient und ein Kriegstagebuch geführt hatte. Ebenfalls zugeschickt wurden mir seine Erinnerungen an die Zeit in Buchenwald – alles einzigartiges, unveröffentlichtes Material, das wir nun auf den drei bis vier Seiten pro Kurzbiografie nur verknappt unterbringen können.
Rund die Hälfte der Porträtierten waren nach nationalsozialistischer Definition Juden. Auch Rose Hölscher musste als Ehefrau des deutschjüdischen Arztes Ernst Friedrich Müller 1933 in die USA emigrieren. Herr Dr. Kuntz, Ihre medizinhistorischen Projekte nehmen immer wieder auch die deutschjüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts in den Blick. Woher rührt Ihr Interesse daran?
Kuntz: Ich stamme aus einer katholischen Familie, habe also keine jüdischen Wurzeln. Am RKI wurde ich aber mit der Fülle von namhaften jüdischen Ärzten und Forschern der Vergangenheit konfrontiert, wie Paul Ehrlich und Lydia Rabinowitsch-Kempner. Machen wir uns nichts vor: Jüdinnen und Juden wurde das Leben – auch in der Wissenschaft, bereits vor den Nazis – extrem schwer gemacht, sehr oft wurden ihnen aus antisemitischen Gründen Lehrstühle verweigert. Umso beeindruckender ist, wie sehr jüdische Ärzte die Medizin geprägt und vorangebracht haben.
So zeigt z. B. die Statistik für 1933, dass zu dieser Zeit etwa 0,9 % der Bevölkerung in Deutschland jüdisch waren. Unter den Medizinern lag der Anteil von Juden dagegen bei 15–16 % und in manchen Fächern noch weitaus höher: etwa in der Pädiatrie, wo 50 % der Ärztinnen und Ärzte jüdisch waren.
Es lässt sich kaum ausmalen, was für einen Verlust die Verfolgung und Ermordung dieser Menschen für Deutschland bis heute bedeutet. Zugleich darf man nicht vergessen, dass die Nazis eine doppelte Auslöschung beabsichtigten – die physische durch Ermordung und die symbolische durch Vergessen. So wurden Straßen umbenannt, wegweisende Lehrbücher unbeteiligten „arischen“ Autoren zugeschrieben… Es geht also um ein doppeltes Unrecht, das erst seit den 1990er-Jahren verstärkt ans Tageslicht kommt. Nach dem Tod der Nutznießer dieses Unrechtes, die nach dem Krieg in Amt und Würden waren, sowie ihrer Schüler scheuen viele Fachgesellschaften und Universitäten nicht mehr den Blick in die eigene Vergangenheit. Bis heute lässt sich bei diesem Prozess der späten Aufarbeitung kein Schlussstrich ziehen: Vieles ist noch immer nicht bekannt.
Zudem ist das laufende Jahr 2021 ein großes Gedenkjahr für 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – bezogen auf die erste urkundliche Erwähnung von Juden im Gebiet des heutigen Deutschland durch ein Edikt von Kaiser Konstantin aus dem Jahr 321 [5]. Verbunden mit dem 130-jährigen Bestehen des RKI verantworte ich gerade ein Podcast-Projekt, wo der jüdischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nach 1933 entlassen worden waren, gedacht wird.6 Es geht also darum, Licht ins Dunkel zu bringen: den Verfolgten – wenn auch posthum – ihre Würde zurückzugeben und an ihre Errungenschaften zu erinnern.
Interview: Alla Soumm
Zur Person von Dr. Benjamin Kuntz
Als Gesundheitswissenschaftler am Robert Koch-Institut hat Dr. Benjamin Kuntz zu der Auswirkung sozialer Einflussfaktoren auf die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen geforscht. Darüber hinaus ist Kuntz Autor zweier Arztbiografien im Rahmen der von Hermann Simon herausgegebenen Buchreihe „Jüdische Miniaturen“:
- 2019: Biografie von Gustav Tugendreich (1876–1948), Kinderarzt, Sozialhygieniker, Pionier im öffentlichen Gesundheitsdienst
- 2020: Biografie von Lucie Adelsberger (1895–1971), Kinderärztin, Internistin, Allergologin sowie Chronistin von Auschwitz
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