Es ist sicher richtig, alles rund um das Virus öffentlich zu hinterfragen. Aber kaum thematisiert wird, wie es sein kann, dass eine solche Belastung, die es immer geben kann, das Gesundheitssystem zum Zusammenbrechen bringen kann. Durch dessen politisch gewollte, gewinnorientierte Ausrichtung ist vorprogrammiert, dass bei maximaler Einsparung schon der „Normalbetrieb“ stressig ist. Für besondere Belastungen gibt es keine Reserven. Niemand ist verantwortlich dafür. Es gibt zwar seitens der Politiker „Anregungen“ für „Verbesserungen“ – sobald es aber an die Finanzierung geht, bleibt die Umsetzung aus oder verzögert sich. Deshalb haben wir auch seit Jahrzehnten zu wenig Lehrer, unzureichende Schulgebäude und mangelhafte IT-Ausrüstungen in Schulen und Behörden, was jetzt ebenfalls viel behindert. Die soziale Marktwirtschaft wird seit Jahrzehnten systematisch abgebaut unter Assistenz eines demagogischen Boulevardblattes. Vernünftig dagegen wäre, dies rückgängig zu machen und unsere soziale Marktwirtschaft zum Nutzen aller und der umweltschützenden innovativen Zukunft auszubauen. Denn alles hängt tatsächlich mit allem zusammen.
Gisela Krug, Ärztin in Frankfurt/M.