Nachdem zwei Verhandlungsrunden für die hessischen Universitätskliniken (TV-Ärzte Hessen) bisher weitgehend erfolglos verlaufen sind, hat der Marburger Bund Hessen am 4. Februar alle Ärztinnen und Ärzte an den Universitätskliniken dazu aufgerufen, ganztätig die Arbeit niederzulegen. Neben kleineren lokalen Aktionen in den einzelnen Häusern, gab es einen gemeinsamen Demonstrationszug der Ärzteschaft durch die Marburger Altstadt mit einer zentralen Kundgebung auf dem Marktplatz.
Mehr als 600 Ärztinnen und Ärzte aus Frankfurt, Gießen und Marburg beteiligten sich an dieser Aktion und machten ihrem Ärger mit Transparenten und Skandierungen Luft. Hintergrund des Streiks sind die Forderungen des Marburger Bundes Hessen nach einer angemessen Vergütung zu besonders belastenden Zeiten, wie Nacht- und Sonntagszuschläge, die Anhebung von Kinderzuschlägen sowie eine Tarifsteigerung von 6,9 Prozent.
Auch die nahtlose Fortführung des Landestickets ist Bestandteil der Verhandlungsgespräche. Während andere Landesbeschäftigte aktuell davon profitieren können, ist die freie Fahrt im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für die Ärzteschaft bis auf weiteres nicht nur ausgesetzt, es soll auch über eine mehrmonatige Nullrunde quersubventioniert werden. So zumindest suggeriert es das erste Angebot, welches das Land Hessen in der letzten Tarifrunde vorgelegt hatte. Dieses beinhaltet auch eine lediglich fünfprozentige Lohnerhöhung – gerechnet auf drei Jahre. Die Fortführung der Tarifverhandlungen ist für den 27. Februar 2020 geplant.
Caroline Backes, Marburger Bund Hessen