Ankündigung des Verbands medizinischer Fachberufe e.V.: MFA-Protestaktion in Berlin

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Belastungen und Leistungen der MFA werden nicht gesehen

13.12.2021. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. plant für Mittwoch, den 15.12.2021, um 12.15 Uhr eine Protestaktion am Brandenburger Tor in Berlin. Ziel ist es, auf die enorme Belastung und die fehlende Wertschätzung der Leistungen von Medizinischen Fachangestellten (MFA) aufmerksam zu machen. Ohne sie wären mehr als 4 Mio. Impfungen pro Woche in den Arztpraxen nicht machbar!

„MFA sehen kein Licht am Ende des Tunnels. Für sie ist es nicht mehr 5 vor 12, sondern bereits Viertel nach 12! Sie übernehmen seit 21 Monaten in der Corona-Pandemie eine zentrale Rolle im Schutzwall vor den Kliniken, denn 13 von 14 COVID-19-Patienten werden in den niedergelassenen Arztpraxen versorgt. Sie fangen die Überlastung der Gesundheitsämter auf und beantworten die Fragen zur Quarantäne. Sie setzen die ständigen Änderungen der Impf- und Teststrategie um“, berichtet Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., und fährt fort: „In der Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten werden sie vom Gesetzgeber und von den Verantwortlichen in der Politik in vollem Umfang berücksichtigt. Wenn es aber um die Anerkennung dieser besonderen Leistungen geht, bleiben die extremen Belastungen der dort Beschäftigen seit Beginn der Pandemie unbeachtet.“

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V lädt Abgeordnete des Deutschen Bundestags und Journalisten am Mittwoch von 12.15 bis 14.00 Uhr auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor zum Austausch ein. Sie können sich in Gesprächen mit Berufsangehörigen und Vertretern des Verbandes über die tatsächliche Belastung in den Arztpraxen informieren. Hannelore König hofft, dass die Parlamentarier die Mittagspause nutzen und bereits damit ihre Wertschätzung ausdrücken, indem sie mit den MFA sprechen und ihre Sorgen ernst nehmen.

Die mehr als 330.000 MFA in den Arztpraxen sind am Limit: Das Telefon hört nicht auf zu klingeln, Impftermine müssen immer wieder umorganisiert werden und MFA sind es, die die Reaktionen unmittelbar zu spüren bekommen. Bei Impfaktionen arbeiten sie in Mittagspausen, an freien Nachmittagen oder Wochenenden. Und das neben dem normalen Praxisbetrieb, der ohnehin schon nachgewiesen extrem stressig ist.

„Die Stressbelastung ist von Welle zu Welle gestiegen. Durch die Impfungen in den Arztpraxen seit dem Frühjahr gab es keine Erholungsphasen im Sommer, Urlaubsplanungen wurden gekürzt und seit mehr als 14 Monaten türmen sich die Überstunden. MFA fallen immer häufiger krankheitsbedingt aus. Personalengpässe verschärfen sich und Ersatz ist nicht in Sicht, denn bereits vor der Pandemie gehörte die MFA zu den Engpassberufen“, so Hannelore König weiter.

In zahlreichen Briefen haben ihre Kolleginnen und Kollegen die Situation in den Arztpraxen beschrieben. Um 14.30 Uhr werden die Protestbriefe und Forderungen am Bundesministerium für Gesundheit in der Friedrichstraße 108 übergeben.

Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. fordert mehr Anerkennung und Wertschätzung für die Medizinischen Fachangestellten, dazu gehört ein Corona-Sonderbonus aus staatlichen Mitteln – analog den Pflegekräften in den Krankenhäusern. Weitere Forderungen sind: Mehr Tarifverbindlichkeit, eine zeitnahe Gegenfinanzierung der Tarifsteigerungen, damit Arztpraxen im Wettbewerb um die MFA konkurrenzfähig bleiben. Bereits im Dezember 2020 hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. als Tarifpartner ein Gehaltsplus von 6 Prozent zum 1. Januar 2021 und von weiteren 3 Prozent zum 1. Januar 2022 verhandelt. Aufgrund der derzeit praktizierten Vorgehensweise bei den Honorarverhandlungen kann eine Gegenfinanzierung über die Krankenkassen allerdings frühestens 2023 erfolgen.

Hintergrund: Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. ist die Interessenvertretung und unabhängige Gewerkschaft für MFA, TFA, ZFA und angestellte Zahntechniker*innen.

Pressemitteilung des Verbands medizinischer Fachberufe e.V. Die Pressemitteilung können Sie hier als PDF herunterladen.

Kontakt:

Hannelore König, Präsidentin
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