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Klimaschutz in der Landesärztekammer Hessen

Der Klimawandel bedroht die Gesundheit des Menschen. Jeder Sektor der Gesellschaft ist daher gefordert, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit überwältigender Mehrheit hat sich die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen (LÄKH) am 27.11.2021 den Beschlüssen des 125. Deutschen Ärztetages zu „Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“ angeschlossen. Das hessische Ärzteparlament übernimmt Verantwortung  und strebt eine klimaneutrale Kammer bis 2030 an. Die Ärztin Svenja Krück, Präsidiumsmitglied der LÄKH, wurde zur  Klimabeauftragten der Landesärztekammer ernannt.

„Klimaschädliches Handeln verursacht gesundheitliche Probleme und widerspricht dem ärztlichen Selbstverständnis, nach dem es zu den Aufgaben der Ärztinnen und Ärzte gehört, an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken“, heißt es in einer Erklärung des Vorstands der Bundesärztekammer von August 2021. Wie viele andere Einrichtungen im Gesundheitswesen hat die Landesärztekammer Hessen bereits begonnen, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und klimafreundlicher zu werden.

Zu den bereits umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen gehören u. a. die Nutzung von Fernwärme und Ökostrom, die verstärkte Nutzung digitaler Möglichkeiten, vermehrte Videokonferenzen statt Präsenzsitzungen, „Klimateller“ und Bio-Lebensmittel im Casino des Bildungszentrums der LÄKH in Bad Nauheim und Jobtickets für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Zukunft strebt die Landesärztekammer u. a. die weitere Digitalisierung und Nachhaltigkeit als Schwerpunkt des Handelns an.

Aufgabe der Klimabeauftragten der LÄKH wird es u. a. sein, die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität der Landesärztekammer zu überprüfen. Regelmäßige Informationen über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels oder die Aufforderung an die Krankenhäuser, vermehrt auf umweltfreundliches Wirtschaften zu achten und dies auch zu überprüfen, soll ebenfalls zu dem Aufgabenspektrum gehören. Anregungen und Best Practice Modelle für Praxen werden regelmäßig herausgestellt.

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Hitzeschutz

Die Bedeutung von Hitze als gesundheitsgefährdendem Umwelteinfluss hat in den letzten Jahren auch in Hessen deutlich zugenommen. Nach der bedeutenden Hitzewelle des Jahres 2003 konnte das Gesundheitsamt in Frankfurt unter der Leitung von Frau Prof. Ursel Heudorf die Hitze als Ursache der hochsignifikanten Übersterblichkeit in diesem Sommer in Frankfurt identifizieren. An diese Erkenntniss schlossen sich nicht nur weitere Forschungen des Gesundheitsamtes an, sondern es erfolgte auch der Dialog mit Gesundheitseinrichtungen und der Politik, aus dem die Entwicklung von Frühwarnsystemen sowie Präventions- und Akutmaßnahmen resultierten.

Diese befinden sich in ständiger Weiterentwicklung. Aktuell beteiligt sich die Landesärztekammer Hessen beratend an der Erstellung des Hessischen Hitzeaktionsplans des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Dieser wird von den hessischen Kommunen an deren Bedarf angepasst und umgesetzt werden.

In der ärztlichen Arbeit besteht bereits jetzt ein hoher Bedarf an Beratung und Therapie im Rahmen von Hitzewellen. Aber auch der Praxis- und Klinikalltag ist für die Mitarbeitenden des Geundheitssystems bei erhöhten Temperaturen eine Herausforderung.

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Klimaschutz: Artikel zum Thema im Hessischen Ärzteblatt

Regelmäßig berichten wir im Hessischen Ärzteblatt (HÄBL) zu aktuellen Aspekten des Klimaschutzes in der ärztlichen Praxis sowie bei der Landesärztekammer Hessen selbst:

2023:

2022:

2021:

Büchertipps

  • Die Österreichische Ärztekammer hat Anfang Juni 2022 das Taschenbuch „Medizin im Klimawandel – Ein Leitfaden für die Praxis“ herausgebracht. Dies kann im Buchhandel unter der ISBN 9783990522554 für 19,90 € (96 Seiten) bestellt werden. Das E-Book erscheint demnächst. Das Fachbuch gibt Ärztinnen und Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen praxisbezogenes Basiswissen an die Hand, wie man Mensch und Umwelt schützen und damit ggf. auch Geld sparen kann. Weitere Infos finden Sie hier.
  • Annette Kehnel: „Wir konnten auch anders – Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit“, Blessing Verlag, 3. Auflage, München 2021, 487 Seiten, 24,00€, ISBN: 9783896676795