Startbild: Foto vom Alkoholpräventionsprojekt "Hackedicht - Besser geht's dir ohne!": Ein Mädchen trinkt Alkohol, ein zweites Mädchen erbricht sich in einen Putzeimer

Den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol lernen

Mit elf bis zwölf Jahren hat etwa jedes zweite Kind schon erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht. Und dies, obwohl das Jugendschutzgesetz den Verkauf jeglichen Alkohols an Kinder unter 16 Jahren verbietet.

Gelegenheiten, ganz "legal" an Alkohol zu gelangen, bieten sich häufig: Ein Probeschluck auf der Familienfeier oder abends beim Fernsehen, Alkopops oder Bierflaschen, die ein älterer Freund aus der Clique zur Party mitbringt.

Verbote helfen wenig, denn sie lassen Alkohol nur noch reizvoller erscheinen: Als leicht verfügbare Droge, die dabei hilft, Problemen oder der Gleichförmigkeit des Alltags zu entrinnen. Wie können Jugendliche dennoch lernen, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen? Wichtig ist, die Gründe, die Jugendliche zum Alkoholkonsum verleiten, zu verstehen, Verständnis zu zeigen und Information anzubieten.

Verständnis zeigen:

Identitätsfindung und Loslösung vom Elternhaus sind im Jugendalter wesentlich. Für viele Jugendliche spielt Alkohol dabei eine wichtige Rolle,

  • weil sie neugierig sind,
  • weil sie Grenzen austesten wollen,
  • weil sie dazugehören wollen,
  • weil sie die Langeweile vertreiben wollen,
  • weil sie Hemmungen überwinden möchten,
  • weil sie Enttäuschungen, schulisches Versagen oder andere Probleme vergessen wollen

Informieren:

Warum ist Alkohol für Jugendliche so gefährlich?

  • Da Kindern und Jugendlichen schneller eine Alkoholvergiftung droht (das Enzym für den Alkoholabbau ist noch nicht in ausreichender Menge vorhanden).
  • Da der Alkoholgehalt im Blut durch ihr geringeres Gewicht schneller steigt.
  • Da sich ihr schnell lernendes Gehirn frühzeitig merkt, dass sich Probleme und Stress mit Alkohol scheinbar "besser" bewältigen lassen, und sie deshalb in nur wenigen Monaten alkoholabhängig werden.
  • Da er ihren im Wachstum befindlichen Körper krank macht und ihn schneller altern lässt.
  • Da sie - wie Erwachsene auch - unter Alkoholeinfluss nicht mehr klar denken können, anders als sonst reagieren, leichtsinnig oder aggressiv werden.

Wegen dieser Gefahren hat der Gesetzgeber den Alkoholkonsum Jugendlicher im Jugendschutzgesetz klar geregelt:

  • Kein Alkohol unter 16 Jahren.
  • Wer noch keine 16 ist, darf keinen Alkohol kaufen oder konsumieren.
  • Kein "harter" Alkohol unter 18 Jahren.
  • Wer 16 oder 17 Jahre alt ist, darf zwar Bier, Wein und Sekt kaufen. Schnaps, Alkopops oder Lebensmittel mit Branntwein gibt es aber erst ab 18.

Ärztinnen und Ärzte raten:

Möglichst gar kein Alkohol unter 16 Jahren; auch ab 16 Jahren sollte Alkoholkonsum eher die Ausnahme sein.

Ihre Ansprechpartnerinnen:

Katja Möhrle, M.A.
Leiterin der Stabsstelle Medien, Leitende Redakteurin
- Öffentlichkeitsarbeit und Hessisches Ärzteblatt -
 Katja Möhrle, M.A.
Beate Völker
Sekretärin, Sachbearbeiterin, Stabsstelle Medien - Öffentlichkeitsarbeit und Hessisches Ärzteblatt -
 Beate Völker